Nach der Diät ist vor der Diät…Diäten machen dick!

Ich habe in meinem Leben schon viele Diäten gemacht. Unzählig viele. Ich habe abgenommen und wieder zugenommen. Ich kann sagen, dass viele Diäten erfolgreich waren, denn ich habe abgenommen. Und ebenso erfolgreich habe ich wieder zugenommen… also stellte sich auch hier im Blog immer wieder die Frage nach dem Nutzen einer Diät. (Link zum Artikel über den Sinn von Diäten)

Es gibt relativ neu das Buch: “Die Fuck-it Diät” von Caroline Dooner, in dem es im Kern darum geht durch einen Verzicht auf Diäten und Verbote sein Essverhalten zu normalisieren. Das ist etwas, dass die A-Methode auch erreichen möchte. In einem Kapital wird man aufgefordert, alle Diäten aufzuzählen, die man jemals gemacht hat. 

Ach du Sch…, dachte ich beim Lesen, das bekomme ich im Leben ja nicht mehr zusammen. Deswegen hat es auch Wochen gebraucht, um diesen Artikel zu schreiben, da ich lange überlegt und ganz viel in meinen alten Tagebüchern gelesen und recherchiert habe.

Aber es ist für mich sehr wichtig mir immer wieder vor Augen zu halten, dass klassische Diäten nicht die Lösung sein können. Diäten machen dick.

Denn sonst wäre ich ja heute super schlank. Stattdessen bin ich nach jeder Diät dicker geworden und ich denke heute, wäre ich gegen die drei Kilo, die ich damals in meinen Augen zuviel hatte, nicht mit Diät in den Krieg gezogen, wären es vielleicht drei geblieben und niemals dreißig geworden. 

Also sitze ich hier mit meinen alten Tagebüchern und versuche mal zu rekonstruieren, welche Diäten ich schon gemacht habe. Ein paar werden mir vielleicht nicht mehr einfallen, aber die Liste ist schon lang genug.

Zusätzlich habe ich auf Wunsch einer Leserin noch ein paar Passagen aus meinen Tagebüchern eingefügt, da sich dort auch das Ringen und Hadern mit den Pfunden wiederholt und wiederholt. Vieles musste ich kürzen und ich habe auch nur Passagen herausgeschrieben, die sich rein ums Gewicht und abnehmen drehen. Nicht das der Eindruck entsteht, meine Tagebücher wären sehr einseitig…lach.

Aber ganz ehrlich, manches ist für mich heute schwer zu lesen, weil ich mich so fertig gemacht habe und ich spüre dabei immer noch die Verzweiflung, nie dauerhaft ans Ziel zu kommen. Deswegen laßt euch bitte davon nicht runterziehen. Ich habe es geschafft, diese Verzweiflung zu überwinden.

Welche Diäten habe ich in meinem Leben schon gemacht?

Start 1985, da war ich 13 Jahre alt.

Brigitte Diät mit Oma

Osterferiensportprogramm mit meiner Freundin Silke zum Abnehmen mit 14

Null-Diät

Schinken-Sahne-Diät, irgendwie durfte man Schinken essen und Sahnebecher trinken…bah…

Kalorien zählen, so gefühlt ungefähr 100x

Kohlsuppendiät

Jede Menge 2-3 Tage Diäten aus der Bild der Frau

Nur das essen, das ein Bauer aus dem 18. Jahrhundert als Essen erkennen würde

Fruchtwürfel kauen, die im Magen aufquellen sollten

Slim Fast

Fasten

Modifast

Almased

Ernährungsberatung bei der Barmer im Einzelcoaching, die mir meine Schinkenwurst wegnehmen wollte

Slim Point (1000 DM)

Low Fat 30

Die South-Beach-Diät

Ananas-Diät

Appetitzügler, homöopathisch mit Cefarmadar, aber auch chemische

Ernährungsberatung bei der Barmer im Gruppencoaching

Weight Watchers 4x

Atkins

Abnehmen mit einer Heilpraktikerin

5:2

16:8

Keto-Diät

Schlank im Schlaf

Leben ohne Brot nach Lutz

Die Montignac Methode

Die Logi-Methode nach Worms

Die Glyks-Diät

Volumetrics

Abnehmen mit Hypnose

Dazu kommen unzählige Bücher, die sich mit dem Gewicht und der mentalen Einstellung dazu beschäftigen. Einen Teil davon habe ich mal verkauft, aber mit dem verbliebenen Rest kann ich immer noch Regale füllen.

Hier mal Auszüge aus meinen Tagebüchern:

15.12.1991:

….aber ich habe mal wieder beschlossen bis Silvester Diät zu machen und noch ein paar Kilo abzunehmen und mit x auf die Sonnenbank zu gehen und endlich mal braun zu werden. 

20.02.1996

  „Nur zur Info, Testergebnis aus der Bild der Frau. Ich hab´s ja gewußt.“

Typ 1: Ärgern Sie sich wirklich häufig über Ihre Figur? Oder sind es vielleicht nur kurze Momente? Z.B. weil ihre Freundin dünner ist? Oder weil Sie sich im T-Shirt am Strand dünner fühlen als im Bikini? Vergessen Sie es. Denken Sie an die Momente, in denen Ihnen die etwas massigere Figur auch guttut. Nach dem Motto: Wer stark aussieht, ist es auch.  Für viele Frauen ist Übergewicht nämlich eine Art Schutz: Dicke sind gemütlich, Dicken macht Kritik nicht so viel aus. Wenn Sie eine Diät durchhalten wollen, dann gibt es nur einen Grund: Gesunde (auch kalorienarme) Ernährung macht auch fit, stark und gibt Selbstbewusstsein. Wollen Sie das? Dann fangen Sie an!

Daneben steht: „Ich les mir jetzt nochmal die Monddiät durch. Der Mond hat ja Einfluß auf den Körper…“

21.07.1997

Ich habe mit einen Pommestopf gekauft und mir Kartoffeln frittiert. Jetzt ist mir übel. Ich sollte gleich noch Gymnastik machen. Weil, ich will ja dünn sein, aber ich esse ständig Scheiß. 

29.10.1997

Ich habe beschlossen meinen Fettverzehr pro Tag aufzuschreiben. Sport klappt echt gut, schon zwei Monate. 

02.01.1998

Ich wollte eben noch ausrechnen, wie viel Kcal mein Müsli hat. Die beiden anderen Mädels wiegen 64 und 63 Kilo. Damit bin ich nach x die dickste und das darf ja nicht sein. Müsli = 288 kcal, Oops, das hätte ich nicht gedacht. Also wenn ich 1500 kcal am Tag zur Verfügung habe, dann wären jetzt noch 1200 kcal übrig. Was hat denn 1 Brot? Also Müsli und Brot und Obst = ca. 1100 kcal. Bleiben 400 kcal für ein Abendessen. Aber wenn man bedenkt, dass man normal auch circa nur 400 kcal mehr essen soll und das mit der Schoko aufrechnet, die ich pro esse, na denn Prost Mahlzeit.

Trinken habe ich vergessen. Was hat den Punica: 140 kcal. Und die Limo 1 Flasche 100 kcal. Also muss eigentlich das Müsli weg. Aber dann hab ich morgens so viel Hunger. Essen ist echt schwer zu planen, ich bin müde und gehe ins Bett. 

10.10.1998

Ich interessiere mich für alles, besonders für Schoko und Fressen. Ich denke, Essen soll bei mir andere Defizite ausgleichen. Teufelskreis.

Kommentar unter diesem Eintrag vom 28.02.2002

Dünn!! Dünn! 61 Kilo dank Weight Watchers. Yuchuu. Endlich kann ich mal was anderes schreiben…hihi

01.11.1998

Ich war gerade auf der Waage. Ich wiege 74 Kilo. In zwei Wochen will ich wenigstens auf 70 Kilo runter sein. Bis zu meinem Geburtstag wiege ich 58 Kilo. Ganz sicher. 

Kommentar unter diesem Eintrag vom 16.03.1998

Tja, ich wiege 73 Kilo, hat also wieder richtig gut geklappt. Ich sollte mit diesen Vorsätzen einfach aufhören. 

Kommentar unter diesem Eintrag vom 14.11.2000

Dick wie eh und je…hahahaha

16.12.1998

Ich bin dick und habe gerade gekotzt. Aber ich will keine Bulimie bekommen. Ich will aber auch nicht dick sein. Trotzdem stopfe ich mich voll mit Süßigkeiten. Was bringt mich dazu zu fressen. Essen, die einzige Freunde in meinem Leben? Ich gebe meinem Körper Schrott zu Essen und wundere mich dann, wenn ich immer müde bin und mir schlecht ist. Aber noch habe ich keinen Salat gefunden, der lecker gewesen wäre. 

21.12.1998

Gestern habe ich mir ganz viele Poster in die Wohnung gehängt, weil ich endlich nicht mehr dick sein möchte. Ich weiß, dass ich es schon so oft versucht habe, aber immer durch Nahrungseinschränkung. Den Jo-Jo-Effekt erfahre ich am eigenen Leib. Nie wieder Diätm, Diäten machen dick. Aber ich möchte auch nicht mehr dick sein. Erst einmal werde ich bis Ende des Jahres weniger fettreiches Essen und die Schoko ganz weglassen. In meinem Kopf bilden sich gerade schon wieder jede Menge Hintertürchen. Nein, ich darf ja alles essen, was ich will und ab und zu macht es nicht dick. Aber jeden Tag schon. Im neuen Jahr will ich x zu einer 10 tätigen Fastenkur überreden. Hoffentlich macht sie mit. Kampf dem zuviel essen. Nicht die Nahrung ist böse, sondern das was ich nebenbei in mich hineinstopfe, ohne innezuhalten. 

06.01.1999

Ich fühle mich dick und hässlich und sehr ungeliebt. Am 01.01. habe ich mit x eine Fastenkur genommen. Wenn ich ehrlich bin, weil ich unbedingt abnehmen will. Heute ist der 6. Tag und ich habe zwei Kilo abgenommen. Das ist mir aber viel zu wenig. Alle Zeitungen sind wieder voll mich Diäten. Aber diese Lektion sollte ich gelernt haben, Diäten machen dick. Ich wünsche mir sehr dünn zu sein. Aber als ich dünn war, früher, gab es genauso viele andere Probleme. Regelmäßiges Training und eine gesunde Ernährung würden meine Figurprobleme sicherlich lösen können. Ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft ich Diät gehalten habe und den Erfolg fühle ich auf meinen Hüften.

06.09.1998

Ich bin jetzt Nichtraucher und deswegen ziemlich rund (73 Kilo). Es wäre schön, wenn ich mich daran auch mal erinnern könnte, wenn ich mir etwas in den Mund stopfe. Aber voller Stolz kann ich verkünden seit 36 Tagen keine Schokolade mehr gegessen zu haben. Das ist nämlich ungesund. 

7.9.1998

Beim Durchblättern der alten Seiten hier fällt krass auf wie sehr ich mich mit Kalorienzählen etc. und dick sein befasse. Und es wird nicht besser. Je mehr ich versucht habe abzunehmen, desto mehr hat sich mein Körper dagegen gewehrt. Nur den Grund dafür kenne ich nicht so genau. Vielleicht versucht mein unsicheres Kind immer noch sich zu verstecken hinter eine Fettschicht. Irgendwann hatte ich den Entschluß gefasst, nie wieder eine Diät zu machen, dafür aber viel Sport. Dann bin ich mit dem Sport wohl über das Ziel hinausgeschossen und dann macht es keinen Spaß mehr.

Irgendwann hatte ich wohl vergessen mich an meinen körperlichen Bedürfnissen zu orientieren. Aber das Bild von Schlankheitswahn ist sehr fest in mir verwurzelt. Dick ist häßlich. Aber wer sagt denn schlank ist schön? Ich möchte lernen mich gesund zu ernähren und dadurch möchte ich schlank werden. Denn dann bedeutet Verzicht nicht Verlust. Bei der Schokolade hat es gut geklappt. 

25.02.1999

Ich bin auf Fuerteventura. Eigentlich ist es hier toll, aber ich nehme zum ersten Mal wahr, wie dick ich eigentlich geworden bin. Mit 67 Kilo konnte man wohl noch leben, aber mit 74 Kilo fühle ich mich dick und unglücklich. Aber es gibt ein Mittel dagegen, ich will keine zweite x werden. Essen ist zwar toll und ich esse wahnsinnig gerne, aber ich muss ja nicht mit dem Essen aufhören, sondern einfach anders essen….So schlimm sind Pizza und Pommes auch nicht, aber man darf Sie nicht täglich essen. Ebenso wie die Schoko. Ab und zu ist okay. Ich werde dünn, bis Ende des Jahres…naja so bis 63 Kilo wäre nicht schlecht. Dünn werde ich kein anderer Mensch sein, aber vielleicht ein ausgeglichener. Mir ist klar, dass ich nie wieder eine Diät machen darf, da mein Stoffwechsel bestimmt völlig gestört ist….Bis zu meinem 27.ten Geburtstag möchte ich fünf Kilo abgenommen haben. 

23.01.2000

Ich habe mich gerade todesmutig auf die Waage gestellt. Ich wiege 76 Kilo. Noch vier Kilo, dann habe ich die 80 erreicht. Oh Gott, mir wird ganz flau im Magen. 76. Ich muss erst mal eine rauchen. Das darf so nicht weitergehen, Mensch, bin ich frustriert. Aber heulen hilft mir nicht weiter. Morgen mache ich einen Termin bei Slim Point, auch wenn es mein ganzes Erspartes kostet. Ich werde dünner. 

07.02.2000

Ich bin tatsächlich zu Slim Point gegangen und bin dabei abzunehmen. Dort auf der Waage wog ich 77,5 Kilo, also noch einmal 1,5 Kilo mehr als Zuhause. Und jetzt, nach 13 Tagen, hatte ich heute 73,9 Kilo. Also 270 Gramm pro Tag. Ich könnte also höchstens noch 8 Kilo abnehmen. 

16.07.2000

Ich befinde mich wieder mitten in einer Hilfe-ich bin zu dick Phase. Mit meinem Gewicht befinde ich mich ja fast schon in einer lebenslangen Schleife. Was ich brauche, ist ein lebenslanges Konzept, um mein Gewicht schrittweise zu reduzieren. Ich habe mich gerade gewogen, mit Klamotten etc. und abends wiege ich jetzt 76 Kilo. Ich muss 10 Kilo abspecken. Erst einmal werde ich heute nichts mehr essen.

07.12. 2000

Ich habe mich gerade gewogen und ich wiege 78 Kilo. Das ist der pure Horror. Ich möchte bis zu meinem Geburtstag zwei Kilo im Monat abnehmen. Das wären 12 Kilo, also auf 66 Kilo würde ich kommen. Aber das schaffe ich auch nicht mit Biegen und Brechen. Ich muss mich mehr bewegen. […]. 

Meine Oberschenkel reiben aneinander, ich kriege keine Luft mehr. Ich bin einfach fett!! Ich esse zuviel Süß. Ich esse fettige Dinge. Ich esse zuviel. Ich esse als Trost. Aber wofür brauche ich diesen Trost. Ich muss mich innerlich umprogrammieren. Diät kann man nicht durchhalten, weil man immer Hunger hat. Also muss ich moderat abnehmen. Und viel trinken. […]

Ich war schon so oft wegen meines Gewichts unglücklich. Anfang des Jahres in vier Wochen acht Kilo abgenommen und diese in 11 Monaten wieder angefressen. Und wenn es schon Schoki sein muss dann eben nur 1 Stück und nicht 10. 

17.12.2000

Hallo, ich bin die Andrea und ich war die ganze letzte Woche unglücklich und unzufrieden. Ich bin so dick!!! Und so deprimiert. Gerade lese ich etwas über Diäko. Das kostet 380 DM für 3 Wochen. Ich brauche etwas unkompliziertes, was auch durchführbar ist und ich keinen komplizierten Scheiß kochen brauche. Dann finde ich mich selbst auch nicht mehr so hässlich. Die Kurse im Return sind mir viel zu anstrengend und außerdem will ich ja nur dünn sein. Keine Oberschenkel, die aneinander reiben und keine 100 Hosen im Laden anprobieren, von denen keine passt. 

03.05. 2001

Ich liege im Bett mit dem Rio Slim Gym und versuche mir Bauchmuskeln anzutrainieren. Aber es ist unbequem so zu schreiben. (Ich hatte bei QVC ein Gerät gekauft, das mit Elektroimpulsen die Muskeln stimulieren sollte)

24.06.2001

Hihi, ich werde nie wieder versuchen mir mit dem Rio Slim Gym Bauchmuskeln anzutrainieren. Den habe ich nämlich verkauft. Das Ding war Schwachsinn. Und ich habe hier die alten Seiten nochmal gelesen, 74 Kilo Oh Gott, 78 Kilo, Oh Gott, und was wiege ich nun 82,5 Kilo, Oh Gott…Oh Gott..hihi. Eigentlich ist es zum Brüllen die 100.000 Seite zu lesen in denen nur steht wie dick ich geworden bin. 1.000 DM für Slimpoint aus dem Fenster geworfen. Futsch…einfach weg. Abgenommen….Zugenommen. Aber morgen gehe ich zu den Weight Watchers. Bis zu meinem 30.ten Geburtstag will ich schlanker sein und mich endlich wieder wohlfühlen. Hilf mir, Obi Wan Weight Watcher, ihr seid meine letzte Hoffnung. Ich muss keine Fertigpampe essen, nicht nur Fleisch, alles pfui…pfui, sondern hoffentlich ganz normale Sachen. Ich bin so gespannt und so neugierig. 

28.08.2001

Ich habe begonnen mit einem Gefühl der Spannung und der Freude und das Beste ist: Es FUNKTIONIERT. Jubel…Jubel…Heute morgen habe ich auf Calis Waage 74,4 Kilo gewogen. Ich habe fast sieben Kilo abgenommen und das in zwei Monaten. Und das Beste ist daran, dass ich nicht hungern muss. Ich finde das Points Programm einfach klasse, weil es so einfach ist. Auf der Alm da gibtś koi Sünd. hihi. Noch bin ich richtig motiviert. Mir geht es auch viel besser. Ich mache nämlich keine Diät, nein. Ich esse mich nur gesund. Und irgendwann, hihi, vielleicht im nächsten Frühling, dann ziehe ich was Enges, Knappes an und gehe an einem freien Tag zu Schaffrath und präsentiere. Da freue mich jetzt schon drauf. 

 22.04.2003

Mal wieder ist viel Zeit vergangen, bis ich mal wieder was schreibe. Dabei weiß ich doch, dass es mir guttut. Ich habe gerade gekotzt, um das Hanuta wieder loszuwerden, das völlig sinnlos in meinem Mund gelandet ist. 

19.02.2007

Gerade musste ich zurückblättern zu den Weight Watchers Anfängen. Ich war zuerst so begeistert und dann hat mein eigener Ehrgeiz meine Begeisterung erlegt. Hätte ich nämlich nicht angefangen mich zu kasteien, zu kotzen, Abführzäpfchen zu nehmen und mich immer auf das schärfste zu wiegen, dann hätte ich bestimmt weniger abgenommen als 20 Kilo, genau 22.8 Kilo, aber dann hätte mein Körper sich eventuell an das neue Gewicht gewöhnt. Wenigstens kann ich nicht schreiben ich wiege xy Kilo, denn ich habe ja keine Ahnung was ich wiege, die Waage ist mein Feind. 

Dort hört das letzte Tagebuch auf, das noch da ist. Die beiden nächsten habe ich in einem Anfall von Angst, jemand könnte darin lesen, irgendwann in den Papiermüll gegeben und ein elektronisches ist dann zusammen mit dem Rechner ins Nirvana gegangen.

Aber die Diätkarriere war damit noch lange nicht zu Ende.

2007 bin ich erkrankt und war zur Ergänzung bei einer Heilpraktikerin in Behandlung. Die hat mir als Erstes die 3 Liter Cola light verboten, die ich so täglich zu mir nahm. Jetzt hatte ich ein Problem. Denn ich trank kein Wasser, nie, niemals. Nur light Getränke, den ganzen Tag. Ob Punica, Cola light oder Limo light. Ich mochte nichts anderes.

Also bin ich umgeschwenkt auf normale Cola, Limo und Saft. So sagenhaft schnell habe ich in meinem Leben noch nie zugekommen. Am Ende der Heilpraktikerbehandlung stand ich dann, wie schon erzählt, beim Arzt mit vorgehaltener Krankenakte auf der Waage und wog 99 Kilo.

Und diese ganzen extra Kilos kamen nur von zuckerhaltigen Getränken. Nicht nur Diäten machen dick, zuckerhaltige Getränke machen super dick.

Mit der Heilpraktikerin habe ich nach einer Ursache für mein übermäßiges Verlangen nach Essen gesucht. Denn mit mir ja was falsch, sonst müsste ich nicht so viel Essen. Dabei hatte ich keine Binge Eating Anfälle oder Bulimie, ich habe halt nur kontinuierlich gegessen. Grasend, den ganzen Tag und viele Süßigkeiten. Auf die Idee, dass es von den ganzen Diäten kam, kam auch diese kluge Frau nicht.

Da ich ja absolut keine 99 Kilo wiegen wollte bin ich wieder zu den Weight Watchers gegangen und habe bis auf 71 Kilo abgenommen.

Das war auch möglich weil ich, statt zu essen, einfach geraucht habe. Sehr gesund. Abends gab es nichts mehr, nur eine Packung Zigaretten. Ich halte mir gerade die Augen zu, bei der Erkenntnis, dass es mir wichtiger war schlank zu sein als gesund.

Danach habe ich wieder 10 Kilo zugenommen und bin nochmal zu Weight Watchers.

2017 entstand dann dieser Blog.

Und ganz ehrlich. Ich wollte öffentlich Diät machen. Denn ich kann ja keinen Abnehmblog schreiben und dick sein. Und ich bin ehrgeizig. Ha, ich mache jetzt die A-Methode und dann bin ich dünn. Chaka!

Und noch viel ehrlicher. Ich bin so froh, dass ich mit dem Schreiben angefangen habe, denn es hat mir so sehr die Augen geöffnet. Über meinen Diätschaden. Darüber, dass ich immer wieder den gleichen Kampf gegen meinen Körper führe. Über die Sinnlosigkeit, mich immer wieder mit Nahrungsentzug zu kasteien. Zu der Erkenntnis, dass Diäten dick machen.

Um zu lernen, dass ich gut genug bin. Dass ich mich mag, egal ob mit 60 oder mit 90 Kilo.

Das die Waage mich immer noch so sehr triggert, dass ich mich nicht mehr drauf stelle, da dies die Diätspirale in Gang setzen könnte. (Link zum Artikel Befreiung von der Waage)

Dass ich alles tun und lassen kann, was ich will, ganz unabhängig von meinem Gewicht.

Und dass jeglicher Nahrungsentzug und alle Verbote in Bezug auf Nahrungsmitteln bei mir zu Heißhunger führt und ich dann mehr esse, als mir körperlich guttut. (Link zum Artikel Was ist normale Ernährung)

Ich habe gelernt, körperlichen Hunger von emotionalem Hunger zu unterscheiden. (Link zum Artikel Kann ich meinen Hunger mögen?)

Ich habe gelernt, dass ich emotional esse und mich nicht dafür zu verurteilen. Manchmal brauche ich es nicht mehr, manchmal brauche ich es noch. Und es ist nur eine Verhaltensweise, mehr nicht. (Link zum Artikel 1) (Link zum Artikel 2)

Emotionales Essen macht mich nicht zu einem weniger wertvollen Menschen.

Ich bin weder faul, noch willensschwach, noch disziplinlos. Ich habe einen Diätschaden!

Hallo Zusammen, ich bin Andrea und ich habe eine Essstörung, weil ich einen Diätschaden habe…

Ein was hast du? Diätschaden? Im nächsten Artikel versuche ich genau zu erklären, was ein Diätschaden ist.

Und genau hier möchte die A-Methode jetzt ansetzen. Ich möchte den Blog, der als öffentliche Diät für mich begann, so sinnvoll nutzen, dass es mir hilft und meinen Lesern auch hilft.

Dafür habe ich zwei Säulen erarbeitet.

Die eine Säule beleuchtet weiter die emotionale Seite des Essens und die zweite Säule befasst sich trotzdem mit der Energiedichte und mit gesunder Ernährung.

Denn es nutzt nichts, nur zu wissen, das man oder warum man emotional isst, man braucht ja auch einen Weg, um damit umzugehen.

Und es reicht auch nicht, sein Übergewicht einfach nur zu akzeptieren, denn in weiteren 10 Jahren werden es mir meine Knie nicht danken, wenn ich ihnen soviel Gewicht zumute. Wie also kann man abnehmen, ohne wieder in den Diätwahn zu verfallen.

Jedoch ist es eine völlig andere Motivation, wenn man etwas für sich selber und seine Gesundheit tun möchte, als ob man nur abnehmen möchte, um gesellschaftlich akzeptiert zu werden und vermeintlich hübscher und damit liebenswerter zu sein.

Deswegen wird es diesen Blog auch weiterhin geben, solange bis mein Konzept tragfähig ist…lach. Im Kopf existiert alles schon, ich muss es nur noch in sinnvolle Worte bringen.

Also hoffe ich, ihr seid geduldig mit mir und neugierig auf das, was noch kommt 🙂

Andrea

Der Salatbaukasten

Salatbaukasten

Der Salatbaukasten

Zum Grillen einen schönen grünen Salat. Bäh, dachte ich immer, schmeckt nicht. Ich mag keinen Salat. Stimmt aber nicht…lach. Man muss nur mit Zutaten spielen, die in der Kombination gut schmecken. Deswegen gibt es einen Basis Salat und ganz viele Bausteine, mit denen man seinen Salat lecker machen kann. Das gibt Farbe und dem Gaumen Abwechslung.
Zubereitungszeit15 Minuten
Gesamtzeit15 Minuten
Gericht: Beilage
Küche: Deutschland
Keyword: Kartoffelsalat, Salatbaukasten
Portionen: 4 Portionen
Kalorien: 151kcal

Zutaten

  • 2 Tüten Mischsalat (z.B. Feldsalatmix etc.) (ich habe es gerne bunt und wenn ich alles frisch kaufe hätte ich Salat für zwei Wochen :), aber es geht selbstverständlich auch alles frisch)
  • 1 gelbe Paprika
  • 150 Gramm Kirschtomaten (Hauptsache klein und aromatisch)

Baukastenbestandteile, je nach Lust und Laune

  • 200 Gramm Putenbrust (mache ich in der Heißluftfritteuse)
  • 200 Gramm frischer Lachs oder Räucherlachs
  • 125 Gramm Mini-Mozarella, halbiert
  • 100 Gramm Schafskäse , in Stücken
  • 1 Dose Thunfisch (finde ich super bäh, aber der Mann liebt es)
  • 100 Gramm Gouda, geraspelt
  • 6 Scheiben Kochschinken, in Stücken
  • 2 gekochte Eier, in Stücken
  • gehobelter Parmesan, frisch vom Stück
  • 1 kleine Dose Mais
  • 8-9 Champignons in Scheiben
  • 1/2 Schlangengurke in Vierteln
  • 100 Gramm Kidneybohnen gut abgespült
  • 2 Nektarinen, Stücken
  • 1 großen Apfel, in Stückchen
  • 1 Granatapfel, nur die Kerne
  • eine handvoll Walnusskerne, gehackt
  • 1 handvoll Pinienkerne, angeröstet
  • 1 handvoll fertiger Salatkernmix
  • 1 kleine Schalotte, gewürfelt

Dressing 1

  • 2 EL gutes Olivenöl
  • 2 1/2 EL weißer Balsamico-Essig
  • 1 EL Honig
  • 1 TL Senf, mittelscharf
  • Salz, Petersilie, Schnittlauch (was an Kräutern gerade da ist)

Dressing 2 (Andreas' Spezial)

  • 2 EL gutes Olivenöl
  • 2 EL Weißer Balsamico Essig
  • 1 Schuss Kürbiskernöl
  • 1 Schuss Himbeeressig
  • 1/2-1 EL Agavendicksaft
  • Salz

Anleitungen

  • Der Mischsalat aus der Tüte ist praktisch, aber auch nur kurz haltbar. Am besten beim einkaufen schon schauen, dass dieser frisch ist und ist und nicht den letzten Tag der Haltbarkeit schon erreicht hat. Den Tütensalat zur Sicherheit auch waschen und abtropfen lassen für geringe Keimbelastung.
    Wenn man frischen Salat nimmt muss man diesen verlesen, waschen, schleudern, bei Feldsalat ggfls. die kleinen Wurzeln entfernen und alles in mundgerechte Stücke schneiden. Meistens lohnt sich das für uns nicht, da ich dann Eisbergsalat haben möchte und mindestens Feldsalat und Rukola, aber das ergibt einen riesigen Berg und ist dann zu viel, um es zeitnah zu verzehren.
    Bei der Paprika entferne ich den Strunk und die Kerne, schneide die Paprika in Viertel und wasche diese gründlich. Dann kommt bei mir der Nicer Dicer zum Einsatz, mit dem ich die Paprika in schöne, kleine Würfel schneide. Das geht ebenso mit dem Messer, aber mit dem Nicer Dicer viel schneller. Eins meiner liebsten Küchengeräte.
    Die kleinen Tomaten werden ebenfalls gewaschen und in Würfel geschnitten.
    Das ist immer meine Salatbasis. Ich vermenge alles in einer Schüssel und schaue dann, auf welche Zutaten ich heute noch Lust habe.
    Die Putenbrust z.B. gibt es bei uns sehr oft. Diese schneide ich in mundgerechte Stücke und werfe die Stücke in die Heißluftfritteuse. Da können sie 15-20 Minuten Karussel fahren. Gewürzt werden sie bei mir mit zwei Teelöffeln Bio-Gemüsebrühepulver. Das schmeckt richtig gut und es ist kein Fett notwendig. Aber in der Pfanne schnell gebraten geht natürlich ebenso gut.
    Wenn ich mal sehr viel Lust auf Lachs habe, dann kaufe ich ein Stück frisch, schneide es in Würfel, würze nur mit etwas Salz und Zitronensaft und brate die Würfel in der Pfanne knusprig.
    Die Eier koche ich in 10 Minuten hart.
    Alle anderen Zutaten sind ja nahezu verzehrfertig und müssen noch nur in mundgerechte Stücke geschnitten werden. Champignons sollten nur kurz gebürstet werden, damit keine Erde mehr dran hängt. Apfel oder Nektarine kann man mit oder ohne Schale zubereiten, jedoch mit Schale gut waschen.
    Pinienkerne schmecken besonders gut, wenn man diese in der Pfanne kurz fettfrei anröstet.
    Das Dressing passt zu allen Zutaten und zu allen Kombinationen. Wichtig ist, dass sich alle Komponenten des Dressings zu einer schönen, cremigen Soße verbinden. Dazu habe ich den Shaker von Tupperware, der ist klasse. Ich gebe zuerst das Öl, dann den Essig, den EL Honig und den TL Senf hinein, etwas Salz und dann shaky…shake und schon habe ich ein tolles, cremiges Dressing. Es geht aber auch z.B. ein altes Marmeladenglas. Alles rein und gut schütteln. Dies gilt sowohl für Dressing 1 als auch für Dressing 2.
    Testet bitte, wie sauer ihr das Dressing mögt. Bei mir ist der Anteil Essig ja fast so hoch wie der Anteil Öl. Ich mag es nicht, wenn es zu ölig ist. Meine Mutter nimmt aber z.B. nur 1 EL Essig auf 3 EL Öl. Das müsst ihr testen.
    Die Kräuter kommen bei mir nicht mit ins Dressing, sondern diese streue ich nachher über den Salat. Wenn ich keine habe, dann lasse ich das auch einfach weg, je nach Lust und Laune. Ihr könnt diese aber auch einfach mit ins Dressing geben.
    Ich wünsche euch viel Vergnügen beim basteln eures Lieblingssalats.
    PS: Als einfachen Beilagensalat, wenn es nicht so aufwändig sein muss, dann nehme ich für zwei Personen eine Tüte Mischsalat, 1/2 Schlangengurke, 1 kleine Schalotte und ein paar Salatkerne. Dazu Dressing Nummer 2. Das geht super schnell und schmeckt wie ne Wucht.

Notizen

Die Kalorienangabe bezieht sich auf den Basissalat inkl. Dressing. Alle weiteren Zutaten kommen noch dazu. 

Mehr zur Heißluftfritteuse findet ihr hier und weitere tolle Rezepte für Grillbeilagen findet ihr hier.

Hier gibt es z.B. den Shaker von Tupper (unbezahlte und unaufgeforderte Werbung)

Vom Essen, beleidigt sein und der Macht der unterdrückten Gefühle.

Gibt es vielleicht in Fett gekapselte Gefühle? Kummerspeck? Ein Schutzpanzer, den wir uns angefressen haben, weil man viele Dinge einfach nicht anspricht und sich nur innerlich ärgert? Oder sind wir einfach nur beleidigt und tun uns dann selber mit Essen etwas Gutes?

Ich habe eine Coaching-Ausbildung, manchmal will ich das ja gar nicht zugeben, weil es so viele Dinge gibt, die mir trotzdem all die Jahre nicht aufgefallen sind und von denen ich nichts wissen wollte. Egal wie viel ich über Glaubenssätze, Refraiming und Gesprächstechnik gelernt habe. 

Wie hat mein Religionslehrer immer zitiert: Man sieht den Splitter im Auge des Anderen, aber den Balken im eigenen Auge nicht!

Und heute will ich mir mal ein paar Balken bei mir ansehen und ein paar Geschichten dazu erzählen, da ich glaube, dass viele und lange Jahre unterdrückte Gefühle bei mir mit Ursache für das hartnäckige Übergewicht sind und warum ich immer noch Gefühle gut mit Essen unterdrücken kann.

Ich bin konfliktscheu oder besser, ich bin konfliktscheu gemacht worden. Als Kind hatte ich gar keine Probleme, zu sagen was ich denke oder aufzubegehren, wenn ich etwas ungerecht fand. Aber ich verursachte damit Stress. 

Nicht Stress bei mir, sondern Stress bei meinen Eltern, die dann im Kindergarten bei der schrecklichen Nonne antanzen mussten oder Anrufe von Eltern von Klassenkameraden der Grundschule bekamen, weil ich frech wäre. Stress von den Großeltern, die mit einem so frechen Kind nicht zurechtkamen. 

Dabei war ich nicht vorsätzlich frech. Wenn ich aber etwas nicht wollte oder richtig blöd fand, dann habe ich das artikuliert und ich erntete Ärger. Und ich wollte keinen Ärger ernten, ich wollte keinen Stress verursachen und so habe ich irgendwann gelernt, dass es besser ist ich halte meine Klappe. Und das habe ich dann so lange gemacht, bis ich auf einmal viel zu feige war, noch etwas zu sagen, wenn es um mein Gefühlsleben ging. 

Außerdem konnte ich immer schon echt gut beleidigt sein. 

Im Beruf trifft das gar nicht zu, es geht immer nur um private Dinge und immer nur um meine Gefühle. Auf der Sachebene kann ich stundenlang diskutieren, meinen Standpunkt verteidigen, Vorträge halten und Sitzungen leiten. Aber im privaten Bereich, wenn es darauf ankommt etwas über mich zu offenbaren, dann machte ich die Klapp-Auster. 

Die Leute sagen, ich bin eine toughe Frau und das ich mich durchsetzen kann. Resolut!

Auf der Sachebene absolut. Oder bei Dingen, die mich nicht triggern, absolut. Oder wenn es darum geht für andere zu streiten, absolut. Ehrgeizig, strebsam, stark. 

Jedoch im Privatleben in Gefühlsdingen die Auster. Wenn man dadurch seine Gefühle nicht mehr artikuliert, dann verlernt man, sich seinen Mitmenschen mitzuteilen und auch seine Bedürfnisse zu äußern und dann bekommt auch meistens nicht das, was man gerade braucht.

Die anderen Menschen sind ja keine Hellseher. 

An ein Beispiel aus der Grundschulzeit erinnere ich mich noch sehr gut. Ich habe im Kinderchor gesungen mit all meinen Freundinnen aus der Schule. Weihnachten spielten wir Blockflöte und ich hatte hui Spaß. Wir durften sogar während der Messe oben auf der Orgelbühne singen und das war mega. Bei einer Messe hat unser Probst sich geärgert, das wir oben auf der Bühne gekichert haben, was in der ganzen Kirche über die Mikrophone zu hören war. Also hat er uns den Saft abgedreht und bei den Liedern immer zu spät wieder angestellt. Das hat den Chorleiter so geärgert, dass er ein paar sehr böse Dinge über den Probst gesagt hat. Was genau, dass weiß ich gar nicht mehr. Auf jeden Fall fand ich das total aufregend. Man sagt doch keine bösen Dinge über einen Probst…kicher. 

Also erzählte ich das meine Mutter. Und meine Mutter erzählte es dem Probst und dieser hat den Chorleiter strammstehen lassen. Der Chorleiter hat mich strammstehen lassen, nachdem er vorher vor versammelter Mannschaft wollte, dass die Petze sich stellt. Ich wusste, dass das meine Mutter gewesen ist, habe aber nichts gesagt, weil es mir total peinlich war. Nachdem ich dann als einzige nach dem Singen noch bleiben musste, wussten natürlich auch alle anderen, dass ich die vermeintliche Petze gewesen bin. 

Also ging ich nach Hause und erzählte, wie ungerecht der Chorleiter ist und das er ein Pisspot (Schönes Wort, hatte ich gerade beim Madita gucken gelernt) wäre und das ich da nie wieder hingehe. Ich löste also das Problem, ich dem ich nicht mehr hin ging. Es musste keiner für mich streiten, keiner mit mir dahin gehen und sagen, wie gemein es ist eine 10jährige vorzuführen, bloß weil man nicht zu seinen eigenen Aussagen steht. Niemand hatte Ärger durch mich und ich verursachte keinen Stress. 

Ich weinte nicht, rollte nicht auf dem Boden und verlange nicht, dass jemand mit mir die Situation bereinigte, ich war beleidigt. 

Jedoch mochte ich den Chor und ich fand es schade, nicht mehr zu singen und außerdem waren alle meinen Freundinnen dort. Innen drin war ich auch sehr traurig, nach außen hin war ich cool. Ist mir doch egal, scheiß Chor, dann mache ich eben was anderes. 

Das ist jetzt 37 Jahre her und trotzdem empfinde ich immer noch Wut, wenn ich daran denke. Diese Wut sitzt bestimmt in irgendeiner der Fettpölsterchen und kommt ab und zu mal an die Luft. Ich hoffe durch das Aufschreiben verschwindet sie. 

Ich bin mir noch nicht einmal sicher ob es überhaupt Wut ist oder vielleicht Scham darüber, dass ich nicht für mich gekämpft habe oder mir Hilfe erbeten habe. Im ersten Augenblick ist es auch nur eine banale Geschichte, jedes Kind hat Ungerechtigkeit erfahren. 

Aber ich glaube dieses Schweigen, dieses einfach aus der Situation gehen und diese nicht  durch ein Gespräch zu bereinigen, das war mein Wegbereiter zum Übergewicht. 

Denn Füße stillhalten, weglaufen und einen Konflikt nicht austragen, der mich ganz persönlich betrifft, das war sehr lange meine Strategie. Schmollend in der Ecke. 

Das heißt nicht, dass ich nicht darüber gesprochen habe. Beleidigt sein und mich bei anderen darüber auslassen, wie schrecklich ich behandelt worden bin, dass kann ich sehr gut. Jedoch löst dies keinen einzigen Konflikt, sondern es hält sie lebendig.

Die Gefühle darüber sind noch da und sind nicht verarbeitet. 

Wenn sie wieder hochkommen, dann kann man ja ganz schnell was essen und sie wieder runter stopfen. Leider funktioniert das gut, jedoch nie auf Dauer. Sie kommen immer wieder hoch, weil Gefühle gesehen werden wollen. 

Damals mache ich aber zumindest noch keine Diät. Das begann erst mit 13, die Spirale zwischen Diät und Überessen.

Als ich im ersten Ausbildungsjahr war, habe ich mein Zuhause verloren. Mein Kinderzimmer lag nicht in der elterlichen Wohnung, sondern eine Etage höher, fast unter dem Dach. Das war meine Freiheit, ein kleines, eigenes Zimmer, in dem ich meine Privatsphäre hatte. Mein Rückzugsort. 

Neben meinem Zimmer wohnten Mieter, das Haus gehörte meinen Großeltern und außer den Mietern wohnten noch meine Eltern mit meinen Geschwistern, meine Großeltern und meine beiden Onkels mit Frau dort. Jetzt wollte ein Onkel sich räumlich vergrößern, es waren Kinder geplant und er übernahm die Wohnung der Mieter und begann zu renovieren. Da er mein Zimmer in seine Wohnung eingliedern wollte, wurde mir der Vorschlag unterbreitet seine kleine Wohnung zu übernehmen, die unten im Erdgeschoss war. 

Das fand ich natürlich sehr verlockend, mehr eigenes Reich für mich, aber die Gesamtmiete inkl. Nebenkosten war für mich im ersten Ausbildungsjahr einfach nicht zu stemmen. Ich hätte noch meine Fahrkarte für den Bus kaufen können und dann nichts mehr. 

Also habe ich schweren Herzens gesagt, ich kann das momentan noch nicht stemmen, ich möchte mein Zimmer noch etwas behalten. 

Das war für alle okay, aber ich sollte meine Möbel abdecken und ein bisschen zusammenpacken, da das Fenster in meinem Zimmer schon einmal ausgetauscht werden sollte. Das war nämlich noch so ein uraltes Dachfenster, das im Winter undicht war. 

Gesagt, getan. 

Ich komme am nächsten Tag von der Arbeit nach Hause, gehe hoch und sehe meinen Onkel dabei, wie er gerade meine Tür zumauert.

An den Moment werde ich mich für den Rest meines Lebens erinnern. 

Meine Möbel und mein ganzes Zeug lagen im Hausflur verstreut. Ich könnte ja durch seine Wohnung dann in mein Zimmer gehen. 

Ja, klar, wie praktisch. Ich hätte dafür durch sein Schlafzimmer gehen müssen, wo er dann mit meiner Tante liegt. Ja sicher …der Traum jeder jungen Frau. 

Also habe ich ein paar Kleidungsstücke zusammen gepackt und bin von dannen. 

Ich habe nicht geheult, gezetert, mich auf dem Boden gerollt, Eltern und Großeltern gefragt, wie das nun gehen soll und welchen Plan sie haben. 

Meine Lösung war die gleiche wie schon als Kind. Ich gehe…

Ich trug den Konflikt nicht aus, ich forderte nichts für mich, ich belästigte niemanden mit meinen Gefühlen, ich ging einfach aus der Situation raus. Da war ich 19 Jahre alt. 

Geschlafen habe ich dann bei meinem Freund, der schon eine eigene Wohnung hatte. Ich habe sehr lange dort geschlafen, fast ein ¾ Jahr. So lange hat es gedauert, bis mein Onkel die Wohnung oben fertig renoviert hatte und unten seine kleine Wohnung dann frei war. 

Der Bösewicht war immer sonnenklar definiert, mein Onkel war böse, gegen ihn kam keiner an. 

Aber ich muss mir ja eingestehen, ich habe es gar nicht versucht. Ich habe nicht geschrien, keinen Sitzstreik gemacht, nichts für mich verlangt, keinem mitgeteilt wie verlassen ich mich fühlte, wie elend mir oft war. So cool war ich und ich brauchte niemanden und musste niemanden mit meinen Gefühlen belasten. 

Stattdessen war ich auf Diät. Dauernd, immer. Denn das war eine Form, die Kontrolle zu behalten. 

Und ich habe oft geweint. Meinem Freund war das bald zu viel, ich war ja ständig am heulen, für jeden banalen Streit. Die Angst vor dem Verlassen werden war auf einmal so groß, meine Heulreaktion dem Anlass nicht wirklich angemessen. 

Meine Eltern wussten bis letztes Jahr noch nicht einmal, wie sehr mich das mitgenommen hat. Wie denn auch, ich habe ja nie was gesagt. Wir haben letztes Jahr darüber gesprochen, es hat sich so ergeben aus einem ganz anderen Anlass und es tat gut, einfach mal darüber zu sprechen. Denn wenn man nicht spricht, dann weiß man ja auch nicht was den anderen bewegt. 

Es hätte sich sicherlich eine Lösung gefunden, aber ich habe ja gar nicht zugelassen, dass jemand eine Lösung für mich sucht. War ja nicht nötig, ich kann das alleine. 

Denn ansonsten war ich immer cool…inkl. einer Tonnenlast von Gefühlen, die ich nirgendwo lassen konnte, weil ich verlernt hatte sie zu artikulieren. Über die Diät hatte ich aber zumindest ein wenig Kontrolle. Und ich wollte im Beruf perfekt sein, damit niemand merkte wie verletzlich ich war. 

Wenn schon in inneren ein großer Sturm tobte, musste ich zumindest im äußeren gut aussehen und vor allen Dingen schlank sein. 

Das hat alles mit dem Gefühl zu tun, nicht gut genug zu sein. 

Denn wenn man gut genug wäre, dann würde man ja nicht so behandelt werden, dann würden sich die anderen Menschen ja mehr um Gerechtigkeit bemühen, oder? 

Heute denke ich, der wahre Mut liegt darin, sich mitzuteilen. Zu sagen, dein Verhalten tut mir weh, ich fühle mich damit schlecht. Dann kann ich auch damit aufhören, die Gefühle aufzuessen. Zumal ich mich nicht in der Opferrolle gesuhlt habe, ganz im Gegenteil löse ich Dinge gerne durch Handlung, darum geht es nicht. 

Es geht darum zu fragen, wie können wir gemeinsam eine Lösung finden, bei denen sich alle gut fühlen? Oder im krassesten Fall auch darum Beziehungen abzubrechen, deren Rahmenbedingungen absolut nicht mehr passen. 

Im letzten Jahr ist einer meiner langjährigsten Freundschaften zerbrochen, weil ich mich nicht mehr verbiegen wollte. Ich war zwar immer noch nicht mutig genug alles von Angesicht zu Angesicht zu klären, das ging per Brief, aber zumindest war ich mutig genug meine Gefühle per Brief mitzuteilen. Und auch zu formulieren, was ich in der Lage bin zu geben und wo meine Grenzen liegen. Es hat etwas gedauert bis die Antworten, die kamen,  gesackt sind und ich habe noch weiter versucht mich zu erklären, bis die Wut kam. 

Das heißt meine Gefühle im privaten Bereich kommen tatsächlich noch zeit verzögert.

Ich lese ganz böse Dinge über meinen vermeintlichen Charakter und denke immer noch, ach ja, das kann ich klären. 

Bis es irgendwann sackte und ich dachte, ey, das muss ich mir gar nicht geben und warum sollte ich Zeit mit jemandem verbringen wollen, der so schlimme Dinge über mich denkt. 

Im Endeffekt bin ich wieder aus der Situation raus gegangen, aber mit der Klarheit, das ich das nicht möchte und das eine Freundschaft nicht um jeden Preis erhalten bleiben muss.  Und eben mit der Gewissheit dass ich meine Gefühle dargelegt habe und um einen Konsens bemüht war.

Mir tut das auch heute noch sehr leid, aber diesmal habe ich meine Grenzen gesehen, gewahrt und respektiert. Und meine Bedürfnisse ganz klar erkannt und artikuliert. Die Freundin fehlt mir, aber meine eigenen Bedürfnisse waren wichtiger als mich zu verbiegen, um jemand anderem zu gefallen. 

Ein Meilenstein!

Natürlich muss man Kompromisse eingehen, ob in der Familie, in der Partnerschaft oder bei Freundschaften. Aber es sollten Kompromisse sein, hinter denen man stehen kann und keine faulen, bei denen es einem selbst auf Dauer nicht gut geht. Gefühlsmanipulation durch beleidigt sein zieht bei mir nicht …lach. Und es hätte ja sein können, dass wir einen guten Kompromiss finden und jeder zufrieden ist. 

Es ist sehr schade, dass es nicht geklappt hat. 

Meine Schwester hat einmal in einem Urlaub zu mir gesagt, ich wäre immer so hart. Damals habe ich das nicht verstanden. Heute sagte ich, ja, das stimmte.

Vor allen Dingen war ich hart zu mir selber. 

Ich hätte mir einiges ersparen können, wenn ich nicht so stolz gewesen wäre oder so voller Angst, meine Gefühle zu offenbaren. Wenn ich um Hilfe ersucht hätte oder einfach in der Lage gewesen wäre, zu sagen was mich verletzt und wie es mir geht. 

Aber beleidigt seine Gefühle mit Essen zu betäuben war für mich offensichtlich einfacher. 

Denn es wäre wahrscheinlich unnötig gewesen 25 Jahre auf Dauerdiät zu sein, weil es nicht notwendig gewesen wäre alles unter Kontrolle halten zu müssen. 

Denn die Gefühle bahnen sich ihren Weg. Ist man hart im Inneren wird man, so wie ich, vielleicht weich im Äußeren. Dann bringt das Übergewicht das weiche Element ins Leben, das so fehlt. 

Es ruft die unterdrückten Gefühle wieder hoch, spült sie ab und an an die Oberfläche und fragt, möchtest du hinsehen? Du kannst natürlich stattdessen auch essen…

…etwas an dir wird weich sein, so oder so. 

Und ich denke jetzt an meine Freundin aus der Grundschule, die nun eine Nonne ist. Vor ein paar Jahren hat sie mich besucht, weil sie mir sagen wollte, dass ihre Eltern ihr damals verboten haben, weiter mit mir zu spielen, weil ich jetzt auf das Gymnasium ging und sie zur Realschule. Sie wollte die Situation von damals klären, weil es ihr auf der Seele lag. Das ist richtig cool. Sie erkannte, dass es sie quält, mache mich ausfindig, suchte das Gespräch und bereinigte es. 

Manchmal hilft es schon, seine Gefühle von damals wieder zu spüren, zuzulassen, diese zu Papier zu bringen und sich selber zu verzeihen. Man hat so gehandelt, wie man es damals konnte und man hat heute die Möglichkeit, es zu erkennen und Dinge und Verhaltensweisen zu ändern. 

Mir hilft schreiben dabei sehr oft, sei es dabei öffentlich hier im Blog oder privat als eine Art Tagebuch. 

Während einer meine Hypnosesitzungen sagte mir mein Unterbewusstsein, ich bräuchte mehr Mut. Seitdem hat sich viel getan. 

Z.B. den Mut diesen Artikel zu schreiben, obwohl ihn auch der Chef lesen könnte. Aber es könnten auch andere Menschen davon profitieren und es ist mir nicht peinlich… 

Oder den Mut meinem Automechaniker die Leviten zu lesen, weil er Dinge getan hat, die mir nicht passten….

Den Mut einer Freundin Lebewohl zu sagen…

…und den Mut, meinen Eltern zu sagen wie ich mich damals gefühlt habe, ohne die Absicht nachträglich ein schlechtes Gewissen zu erzeugen. Sondern nur, weil die Gefühle gehört werden wollten. 

…den Mut mich auch mit meinem Lebensgefährten mal richtig zu streiten und Dinge zu bereinigen. 

Weicher zu werden im Inneren, vielleicht entschließt sich dann das Äußere, dass ein paar Fettpolster weichen können.

Ich glaube, dass auch dies ein wichtiges Puzzlestück im Ringen um ein normales Gewicht ist. Verantwortung tragen für seine eigenen Gefühle. 

Kennt ihr so Situationen, in denen ihr ewig beleidigt seid und lieber etwas esst, weil es einfacher ist zu essen als zu reden? 

Was haltet ihr von meiner Theorie?

Schaschlik mit leckerer Sauce

Schaschlik

Schaschlik mit leckerer Sauce

Osterkirmes fällt aus, Frittenbuden gibt es hier ums Eck nicht mehr, aber Lust auf Schaschlik. Da bleib mir nichts anders übrig als selber Schaschlik mit leckerer Soße zu machen.
Vorbereitungszeit15 Minuten
Zubereitungszeit1 Stunde
Gericht: Abendessen
Küche: Deutschland
Keyword: fleisch, Schaschlik
Portionen: 8 Spieße
Kalorien: 134.5kcal

Kochutensilien

  • Bräter für den Backofen

Zutaten

  • 800 Gramm magerer Schweinerücken
  • 1 große Zwiebel
  • 1 rote Paprika
  • 8 Schaschlikspieße
  • Pfeffer, Salz, Paprikapulver
  • Rama Culinesse zum Anbraten oder vergleichbares Fett

Für die Soße:

  • 2 Schalotten
  • 75 Gramm Tomatenmark
  • 400 ml passierte Tomaten (oder stückige) (500 ml gehen auch, keine Reste :))
  • 500 ml Tomatensaft
  • 2 EL Sojasauce
  • 1 EL Currypulver (ich hatte mildes Currypulver)
  • 1 TL Senf
  • 2 TL Cayennepfeffer
  • 1 EL Paprikapulver (mild oder rosenscharf)
  • 300 ml Tomatenketchup (ich hatte den zuckerreduzierten von Heinz)
  • Salz + Pfeffer zum abschmecken

Anleitungen

  • Den Schweinerücken von Häutchen etc. befreien und in mundgerechte Schaschlikstückchen schneiden. Die Zwiebel und die Paprika putzen und ebenfalls so schneiden, dass mundgerechte Stückchen entstehen. Alles auf den Spieß stecken. Ich hatte Paprika, Fleisch, Zwiebel, Fleisch, Paprika, Fleisch…nun noch die Spieße von jeder Seite mit Pfeffer, Salz und Paprika würzen. Die Schalotten putzen, in kleine Würfel schneiden und für gleich beiseite stellen.
    In einem großen, backofenfesten Bräter die Rama Culinesse erhitzen und die Spieße darin von beiden Seiten kurz anbraten und wieder herausnehmen. Durch das spätere Garen in der Soße werden die Spieße sehr zart. Den Backofen schon einmal auf 190 Grad vorheizen.
    Jetzt in dem verbliebenen Fett die Schalotten leicht glasig andünsten und dann das Tomatenmark dazu geben und es leicht anrösten. Mit den passierten Tomaten und dem Tomatensaft ablöschen. Wenn ihr die Soße stückig haben möchtet, dann nehmt stückige Tomaten, die Soße wird später nicht passiert. Nun kommen die Gewürze dazu, auch den TL Senf unterrühren. Damit legt ihr die spätere Schärfe fest. Es gibt mildes oder scharfes Currypulver und ebenso mildes oder scharfes Paprikapulver. Ich hatte von allen Gewürzen die milde Variante. Jetzt noch mit 300 ml klassischem Tomatenketchup auffüllen. Es gibt mittlerweile sehr gute Sorten mit weniger Zucker.
    In den Bräter kommen nun die angebratenen Schaschlikspieße. Diese sollten gut von der Soße bedeckt sein. Übereinander ist kein Problem, nebeneinander hätte ich diese nicht komplett in den Bräter bekommen.
    Nun den Bräter mit Deckel in den vorgeheizten Ofen stellen und eine Stunde was anders machen.
    Nach einer Stunde hat man wunderbar zarte Spieße mit einer tollen Soße. Ich habe die Soße nur noch mit etwas Pfeffer und Salz abgeschmeckt und der fröhliche Schmaus kann beginnen.
    Und nach dem Essen war noch viel Soße übrig. Ich habe diese noch warm in ein Marmeladenglas abgefüllt und es hält sich gut. So kann ich die Reste noch verwenden.
    Der Spieß ohne Soße hat 134,50 Kcal. Die komplette Sauce hat 579 kcal.

Fluffiger Osterzopf aus Hefeteig

Neujahrsbrezel

Fluffiger Osterzopf

Das Osterfest steht vor der Tür und dieses Jahr wird es merkwürdig sein, mit Corona und ohne Besuch. Aber den traditionellen Osterzopf gibt es trotzdem, ich konnte Hefe ergattern. Und Mehl!
Vorbereitungszeit45 Minuten
Zubereitungszeit30 Minuten
Gesamtzeit10 Minuten
Gericht: Frühstück
Küche: Deutschland
Keyword: Neujahrsbrezel, Ostern, Osterzopf
Portionen: 1 Zopf
Kalorien: 3515kcal

Zutaten

  • 1/2 Würfel frische Hefe Trockenhefe geht auch gut, ist getestet
  • 340 ml warme Milch 1,5 % Fett
  • 100 Gramm Zucker
  • 620 Gramm Mehl Typ 550
  • 1 Prise Salz
  • 100 Gramm weiche Butter
  • 2 Päckchen Vanillezucker
  • 1 Eigelb
  • Optional: Hagelzucker oder Mandelblättchen

Anleitungen

  • Die komplette Milch mit der Hefe, dem Zucker und 1 EL Mehl verrühren. Die Mischung entweder 10 Minuten stehen lassen oder in der Prep & Cook auf Stufe 4, 2 Minuten, 40 Grad mit dem Knetmesser verrühren.
    Dann alle weiteren Zutaten hinzufügen und zu einem geschmeidigen Teig verkneten. Ich mache es in der Prep & Cook auf Programm Teig 1 mit dem Knetmesser. Es geht aber auch gut der klassische Handmixer mit den Knethaken.
    Den Teig nun 15 Minuten abgedeckt gehen lassen. Danach aus der Schüssel nehmen und in drei gleiche Teile teilen. Die Teile zu Strängen rollen und zu einem Zopf flechten.
    Ich lege den Zopf direkt auf das mit Backpapier ausgelegte Backblech, decke ihn mit einem sauberen Küchentuch ab und lasse ihn noch einmal 30 Minuten gehen. Nach der Gehzeit bestreiche ich den Zopf mit einem leicht verquirlten Eigelb.
    Den Backofen heize ich nun auf 190 Grad Unter/Oberhitze vor. Der Zopf backt in meinem Ofen auf der zweiten Schiene von unten 30 Minuten. Wenn ich ihn auf der mittleren Schiene backe, dann ist er oben zu dunkel und unten noch nicht ganz gar.
    Nach den 30 Minuten beklopfe ich den Zopf und wenn er hohl klingt, dann ist er gar. So wie man es bei einem Brot machen würde. Am besten auch kurz von unten klopfen, das ist die heiklere Stelle. Aber aufpassen beim anheben, der Zopf ist wirklich locker und fluffig.
    Nun den Zopf auskühlen lassen und dann am besten mit einer schönen Salzbutter genießen.
    Wenn er euch gut schmeckt, dann laßt mir doch eine Bewertung da.
    PS: Der Teig eignet sich auch prima für eine Neujahrsbrezel. Dafür die Stränge einfach etwas dünner, dafür aber länger rollen und zur Brezel flechten. Klappt prima. Ich lasse ihn immer nackt, weil er mir so am besten schmeckt, aber Hagelzucker oder Mandelblättchen wären auch ein schönes Topping.

Notizen

Das Rezept stammt im Ursprung von Slava.com und ist dort eine Neujahrsbrezel. Ich habe es nur leicht abgewandelt. Hier ist der Link zum Originalrezept:
https://slava.com.de/?p=6725