Warum essen wir weiter, obwohl wir längst satt sind?

Erdmännchen

Kennt ihr das?

Ihr esst etwas und könnt einfach damit nicht aufhören? Obwohl euch schon fast schlecht ist und der Magen schon drückt. Und trotzdem kann man nicht davon lassen.

Und passiert euch das mit Salat oder mit Rosenkohl?

Ich denke, wohl eher nicht. ..lach. Das passiert mir bei fettreichen, zuckerreichen oder stark salzigen Lebensmitteln. Prädestiniert dafür sind Chips, aber auch Schokolade oder Brot mit Erdnussbutter, Pommes mit Mayo, Plätzchen, Pizza, Fast Food, beim Bäcker etc. und ich kann trotzdem nicht davon lassen.

Ich müsste ja nur nichts mehr davon essen!

Die Lebensmittel, die bei mir suchtartiges Verhalten auslösen, einfach weglassen und voilà, ich esse bis ich satt bin und höre dann auf.

Das geht sogar…eine Zeit lang. Und dann, bäng, esse ich auf einmal jeden Tag in der Firma wieder Schokolade, ich esse Abends Kekse und stelle das Kochen ein und hole mir Fertigpizza. Dazu als Nachtisch mega Erdnuss-Eis von Ben & Jerrys und ich esse nicht nur ein kleines bißchen davon, sondern die ganze Packung. Während ich das schreibe und daran denke, läuft mir das Wasser im Mund zusammen.

Wenn ich dann in den Spiegel schaue, habe ich wieder ein leichtes Doppelkinn und ärgere mich darüber und überlege, ob ich nicht doch wieder Diät halten soll, obwohl ich genau weiß, dass die ganzen Diäten mich niemals dauerhaft schlank gemacht haben. Weight Watchers, neu WW, hatte am Black Friday einen Nachlass von 70% und ich war kurz davor, mich wieder anzumelden.

Einzig der enorme Widerwille dagegen, nochmal irgendwas zu zählen oder wieder in den Diätwahn zu verfallen, hat mich davon abgehalten. Ich nehme damit ja gut ab , aber dann wieder gut zu und es ist vergebene Liebesmüh, die ganze Qual, wenn ich dann das Gewicht nicht halten kann.

Trotzdem tappte ich wieder in die Falle.

Vor drei Monaten hat mein Kollege angefangen 16:8 zu machen und hat damit auch wirklich richtig gut abgenommen. Ich fand das mega. Also habe ich gedacht, ich könnte ja vielleicht 15:9 machen, das ist nicht ganz so streng und das paßt besser in mein Leben und vielleicht schaffe ich es ja, dass dann dauerhaft zu integrieren.

Die erste Schwierigkeit begann mit der Frage, was trinke ich morgens. Ich trinke immer!, quasi rund um die Uhr, Saftschorlen. Wenig Saft, viel Wasser. Aber bei 15:9 kann ich das ja dann morgens nicht. Ich wollte essen von 11.00 Uhr bis 20.00 Uhr Abends.

Also habe ich mir ungesüßten Tee gemacht. Und es gehasst. Dabei mag ich total gerne Tee und trinke das immer ohne Zucker. Aber nur wenn ich Lust habe auf Tee…und ich wollte morgens eigentlich keinen. Also war ich super mega schlau und kaufte mir Flavdrops in Fruchtgeschmack und süßte damit mein Wasser.

Der Süßstoff entpuppte sich jedoch als ganz großer Irrtum.

Süßstoff am Morgen und der Verzicht auf Nahrung bis 11.00 Uhr machen mir solchen Hunger, dass ich in den erlaubten Stunden viel mehr gegessen habe als sonst. Und der Süßstoff macht was mit meiner Körperchemie. Auch wenn bewiesen scheint, dass der Insulinspiegel dadurch nicht ansteigt und es nach heutigem Stand der Wissenschaft nicht sein kann, bekomme ich dadurch Fressflashs. Ich bin jeden Tag in die Kantine gelaufen und habe mir Schokoriegel gekauft.

Dabei hielt ich das für schon lange überwunden. Der Nachmittagsjieper auf Süßes ist mir ja gut bekannt, der begleitete mich ja sehr lange, nur der direkte Zusammenhang zum Süßstoff war mir irgendwie wieder entglitten. Denn auch das weiß ich eigentlich.

Ich habe das Experiment nach ein paar Wochen direkt wieder abgebrochen und trotzdem hatte sich die Gewohnheit des süßen Snacks direkt wieder festgesetzt.

Fest steht, ich reagiere auf Süßstoff und Nahrungsmittelreglementierung mit Fressflashs und völlig unkontrollierbarem Essverhalten.

Da ist dann auch jede Achtsamkeit und jedes intuitives Essen außer Kraft gesetzt, weil ich mich dann ja auch sklavisch an die Regeln halten will.

Ich war ja schon sehr rebellisch und machte 15:9 anstatt 16:8. Aber einfach zu sagen, ach scheiß drauf, es kommt auf die Gesamttagesbilanz an und nicht darauf, ob du morgens jetzt deine Fastenperiode noch um drei Stunden verlängerst, in dem auf den Saft verzichtest, kam mir nicht in den Sinn.

Wenn man Intervallfasten macht, dann fastet man in dieser Zeit und basta!

Warum kann ich dann nicht wohlwollend und nachsichtig zu mir sein?

Weil immer noch in meinem Kopf rumschwirrt, wenn man dick ist und zu viel isst, dann ist man willensschwach und undiszipliniert und du bist selber schuld, du Freßboje!

Es ist schon erstaunlich, wie fest diese Glaubenssätze in einem verankert sind.

Dabei wäre es viel liebevoller, wenn man zu sich selbst sagen könnte:

Du hast da ein paar Verhaltensweisen, die dir in der Vergangenheit sehr gut geholfen haben, dir jedoch jetzt nicht mehr guttun. Aber es sind nur Verhaltensweisen, man kann daran arbeiten und diese ändern, damit du glücklicher wirst!

Das ist kein unausweichliches Schicksal, keine Bestimmung zu ewigem Dicksein, sondern ein liebevoller Umgang mit sich selbst.

Und es gibt Lebensmittel, die mich unkontrolliert essen lassen. Lebensmittel, die es in der Natur so gar nicht gibt, sondern die dafür designed wurden, dass ich viel davon essen möchte und die einen so starken Belohnungsreiz im Gehirn auslösen, dass die Sättigungsimpulse davon außer Kraft gesetzt werden.

An denen haben Chemiker so lange getüftelt, bis sie den maximalen Glückspunkt gefunden hatten. Die Kombination aus Zucker und Fett, die uns fressen lässt bis die Schnauze schäumt, würde mein Vater jetzt sagen.

Dazu gibt es ein sehr interessantes Buch und einen Artikel im Spiegel von 2013: Die Menschen-Mäster

Und gleich auch den Gegenartikel der Lebensmittelindustrie der jede These darin widerlegt.

Ich habe das Buch von Michael Moss – Das Zucker/Salz/Fett-Komplott gelesen (Buch bei Amazon), dass jedoch den amerikanischen Markt im Fokus hat. Dieses bot mir eine gute Erklärung, warum ich nicht mehr aufhören kann dieses Ben & Jerrys Erdnuss-Eis zu essen und welche Anstrengungen unternommen werden, moderne Lebensmittel so attraktiv zu machen, dass man diese immer wieder essen will.

Deswegen kann mein Ziel ja nur sein, diese Lebensmittel so weit wie es geht zu meiden. Und aus diesem Grund finden sich hier auf der A-Methode mittlerweile Rezepte ohne Kalorienangaben und solche, wie z.B. das Schnitzel, die man nicht auf einer Abnehmseite vermutet. Ich lerne immer noch Kochen, damit ich mir die Leckereien selber machen kann.

Denn das beste Mittel gegen Fressflashs aufgrund von Designer-Lebensmitteln ist immer noch, seine Nahrung frisch und selber zuzubereiten.

In den 70ern, als ich aufgewachsen bin, da gab es noch gar nicht so viel Convenience-Produkte und meine Oma konnte toll kochen. Dann wurden Fertigpizza und Maggittüchen hipp und meine Mutter nahm es, weil es immer gleich schmeckt und wir Kinder es sehr gerne mochten. Ich habe dies im ersten Drittel meines Erwachsenenlebens einfach so weitergeführt, auf Diätbasis….man tut das, was man gut kennt.

Leider gilt fürs Abnehmen ja weiterhin, wenn man immer das Gleiche tut, dann bekommt man immer das gleiche Ergebnis. Wenn man weiterhin Fertigfraß isst, dann bleibt man weiterhin in dieser Falle aus dem Überessen und dem nicht Spüren der Sättigung.

Ab und zu muss ich mir deshalb selber noch einmal die acht goldenen Regeln der A-Methode in Erinnerung rufen:

Lebenmittelsauswahl
Die acht goldenen Regeln der A-Methode

Selber von mir für mich aufgestellt und dann doch immer wieder vergessen. Ich sollte mir Kärtchen davon drucken lassen, die ich mir überall aufhänge…lach.

Denn der Kern der A-Methode ist Essen mit Achtsamkeit und Low Junk.

Low Junk? Was ist das denn?

Ja, ganz einfach.

Wähle möglichst frische, unverarbeitete Lebensmittel.

Lerne, diese schmackhaft zuzubereiten.

Iss davon, so viel wie du magst, bis du satt bist :).

Fertig!…lach

Ich werde weiter berichten, was sich bei mir tut und ob ich es noch lerne, meine eigenen Regeln zu befolgen.

Wie sind eure Erfahrungen dazu? Ich freue mich über jede Nachricht. Und auch über Bewertungen meiner Rezepte. Besser werden kann man immer.

Liebe Grüße

Andrea

Schnitzel, knusprig und zart

Schnitzel mit Pfeffersauce
Dies ist ein Schnitzel mit Jägersauce
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5 von 1 Bewertung

Knusprig paniertes Schnitzel, butterzart und dünn

Ein herrlich dünnes Schnitzel, innen butterzart und außen knusprig. Ich musste einiges an Lehrgeld bezahlen in Form vom zähen, trockenen Dingern, aber jetzt weiß ich wie es geht. Und es ist so lecker….am besten mit der selbstgemachten Jägersauce. Mein Lieblingsessen…
Vorbereitungszeit15 Minuten
Zubereitungszeit10 Minuten
Gericht: Abendessen
Küche: Deutschland
Keyword: fleisch, Jägersauce, Schnitzel
Portionen: 2
Kalorien: 290kcal

Zutaten

  • 2 Schweinerouladen oder Schinkenschnitzel Die kann euch der Metzger eures Vertrauens frisch aufschneiden
  • 2-3 EL Mehl
  • 2 Eier
  • 3-4 EL Semmelbrösel Ich nehme die von Leimer.
  • Salz und Pfeffer
  • Butterschmalz zum ausbacken

Anleitungen

  • Ich nehme am liebsten Schweinerouladen für meine Knusperschnitzel, da diese schon schön dünn sind. Man kann aber auch Schweinerücken oder Schinkenschnitzel nehmen und diese mit Frischhaltefolie abdecken und mit einem Fleischklopfer schön dünn klopfen. Je dünner je besser. Aber probiert die Roulade, das ist echt genial.
    Jetzt die platten Schnitzel auf beiden Seiten mit Pfeffer und Salz würzen.
    Schnitzel gewürzt
  • Zum einfachen panieren eine Panierstraße aufbauen. Am besten man nimmt tiefe Teller. In den ersten gibt man das Mehl, in den zweiten das Ei, das man verquirlt und in den letzten Teller das Paniermehl.
    Panierstraße
  • Jetzt die Roulade erst durch das Mehl ziehen, dann durch das Ei und zuletzt durch das Paniermehl. Das Fleisch muss komplett mit Ei bedeckt sein, sonst haftet das Paniermehl nicht.
  • Die Schnitzel einzeln hinlegen, so dass sich diese nicht überlappen. Sonst bröselt schon mal die Panade
    Leckeres paniertes Schnitzel
  • In einer Pfanne nun das Butterschmalz erhitzen und die Schnitzel von beiden Seiten circa 2-3 Minuten je Seite braten. Dadurch, dass diese so dünn sind, geht es echt schnell. Man braucht recht viel Fett, die Panade saugt ganz schön. Panierte Schnitzel fettarm braten geht nicht! Ich habe es probiert, mit Bratfolie, mit Mineralwasser oder ähnlichem. Bäh, dann kann ich es gleich lassen.
  • Um die Panade wellenförmig zu bekommen, wie bei einem "Wiener Schnitzel", müsst ihr die Schnitzel in der Pfanne so bewegen, dass ich immer ein Teil des Butterschmalzes auf die obere Seite des Schnitzels schwappt. Es muss so viel Butterschmalz in der Pfanne sein, dass die Schnitzel darin schwimmen können. Die Pfanne hin und her schwenken, dann wird die Panade schön fluffig und löst sich leicht vom Fleisch. Probiert es aus.
  • Die fertigen Schnitzel auf einem Küchenkrepp abtropfen. Da ich bei Rouladen immer nur eins auf einmal in die Pfanne bekomme, lagere ich die Schnitzel bei 50 Grad im Backofen zwischen.
    Schnitzel aus der Fritteuse
  • Und wenn ich viele Schnitzel auf einmal brauche, dann mache ich es noch einfacher. Ich nehme ebenfalls eine schon dünn geschnittene Schweineroulade, teile diese aber noch in drei Stücke. Jedes dieser Stücke wird, wie oben beschrieben, paniert. Und jetzt heize ich meine ganz klassische Fritteuse mit Pflanzenfett auf und frittiere die Schnitzel darin für 2-3 Minuten. Die schon fertigen Schnitzel kann ich ebenfalls im Backofen aufbewahren und voila, habe ich in kürzester Zeit einen riesen Haufen köstlicher und zarter Schnitzel. 🙂
    Wir machen zuhause ab und zu mal Schnitzelparty. Dann kommen die Kinder und wir hauen rein…lach. Fein schmeckt als als Schnitzel Wiener Art beträufelt mit Zitronensaft.

Notizen

Die Kalorien sind sehr von der Größe der Schnitzel abhängig, deswegen ist dies maximal eine grobe Schätzung.
Uns schmecken  folgende, selbstgemachte Saucen dazu sehr lecker:
Jägersauce
Pfeffer-Cognac-Sauce
 

Jägersauce, herrlich zu Schnitzel!

Dies ist ein Schnitzel mit Jägersauce

Jägersauce

Jägersauce, selbstgemacht. Herrlich zu Schnitzeln oder Schweinefilet. Oft ist Jägersauce fad und schmeckt nur nach Saucenbinder und Sahne. Die hier hat aber richtig bums..lach..
Vorbereitungszeit5 Minuten
Zubereitungszeit15 Minuten
Gericht: Abendessen
Küche: Deutschland
Keyword: Jägersauce, Sauce
Portionen: 2
Kalorien: 206kcal

Zutaten

  • 75 Gramm magere Schinkenwürfel
  • 1 Zwiebel
  • 1 EL Rama Culinesse
  • 250 Gramm Champignons weiß oder braun ist egal
  • 150 ml Kochsahne, 15% Ich nehme die von Weihenstephan
  • 1 EL Rama Cremefine wie Crème fraiche oder Crème fraiche legeré etc.
  • Pfeffer und Salz zum abschmecken

Anleitungen

  • Die Champignons abbürsten und säubern, jedoch bitte nicht waschen. Die Stiele unten leicht abschneiden, sofern diese nicht ganz okay aussehen und die Champignons in Scheiben schneiden. Die Zwiebel schälen und fein hacken.
    In einem Topf den Eßlöffel Rama Culinesse erhitzen Wenn keine Blasen mehr sichtbar sind ist das Fett heiß genug. Die Schinkenwürfel und die Zwiebeln darin anbraten, bis die Zwiebeln goldgelb sind. Dann die Champignons dazu geben und mit braten. Meistens tritt dabei etwas Wasser aus, das ist nicht schlimm.
    Die Champignons nicht zu lange braten, sie sollten noch wie Champignons aussehen und die Form behalten. Wenn man sie zu lange brät werden es krumpelige kleine Dinger…lach. Wer ganz auf Nummer sicher gehen will kann die Champignons auch vor den Schinkenwürfeln anbraten und dann herausnehmen und erst später wieder in die Sahne geben. Ich bin meistens dazu zu faul.
    Jetzt die Sahne in den Topf geben und das ganze etwas einkochen lassen. MIt Pfeffer und Salz abschmecken und dann für die Konsistenz noch den EL Crème fraiche einrühren.
    Mir ist es so sämig genug. Wenn jemand die Soße noch sämiger haben möchte, dann einfach einen Eßlöffel Speisestärke mit 2 EL Wasser anrühren, zur Sauce geben und nochmal aufkochen. Oder ganz einfach doch ein wenig Saucenbinder verwenden. Guten Appetit.

Buddha Bowl

Buddha Bowl

Buddha Bowl mit Erdnusssoße

Inspiriert durch ein Abteilungsdinner gibt es bei uns oft eine schnell gemachte Buddha Bowl. Frisch und lecker, leicht genug für heißes Wetter…lach. Eigentlich sind die Bowls vegetarisch. Ich hab etwas Fleisch hineingeschummelt.
Zubereitungszeit15 Minuten
Gesamtzeit10 Minuten
Gericht: Abendessen
Küche: Asiatisch
Keyword: Buddha Bowl, Erdnusssoße
Portionen: 2
Kalorien: 1kcal

Zutaten

  • 2 Kochbeutel Basmatireis
  • 400 Gramm Hühnchen Ich nehme oft bereits marinierte Innenfilets, Mango-Chili oder Hot Pepper.
  • 1/2 Schlangengurke
  • 2 große Tomaten
  • 1 Avocado
  • 1 kleine Dose Mais
  • 1/2 Dose Kidneybohnen

Erdnusssauce

  • 3 EL Erdnussbutter Crunchy Erdnussmus geht auch, aber mir schmeckt es mit fieser Industrie-Erdnussbutter besser…lach
  • 2 TL Sojasauce
  • 1/2 TL Harissa optional
  • 1 TL Ahornsirup optional
  • 75 ml Wasser oder mehr, dass müsst ihr testen
  • Salz zum abschmecken

Anleitungen

  • Den Reis nach Packungsbeilage kochen. Das Hühnchen in mundgerechte Stücke schneiden und bei geringer Hitze braten.
    Die Gurke schälen. Die Avocado schälen und entkernen und die Tomaten waschen und ggfls. entkernen. Alles in mundgerechte Stücke schneiden.
    Die Kidneybohnen gut abspülen und den Mais abgießen. Die ganzen kalten Zutaten in kleinen Schüsseln bereitstellen.
    in der Zwischenzeit die Zutaten für die Ednusssauce in eine Schüssel geben und alles gut verrühren. Das ist eine zähe Angelegenheit, das rühren dauert. Ggfls. noch mit etwas Wasser verdünnen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Nun noch mit Salz abschmecken. Harissa und Ahornsirup darin schmecken sehr gut, sind aber nicht zwingend notwendig.
    Jetzt kann sich jeder seine Bowl nach belieben zusammenstellen. Ich nehme immer die warmen Zutaten zuerst, toppe alles mit den kalten Zutaten und kröne es mit der Erdnussauce.
    Natürlich kann man noch nach Belieben mit anderen Zutaten experimentieren, da sind der Phantasie ja keine Grenzen gesetzt. Hauptsache ich darf den Rest der Erdnusssauce aufessen…lach.
    Guten Appetit.
    Budda Bowl

Wie ich die Freude an Bewegung fand…

In einem meiner letzten Artikel habe ich darüber geschrieben, dass ich unsportlich bin und das dies ein Glaubenssatz ist, der mich schon nahezu immer begleitet und mit dem ich unglücklich bin.

Ich bin ein ehrgeiziger Mensch und mache gerne Dinge gut und wenn ich etwas nicht kann, was ich gerne können möchte, dann übe ich, damit es besser wird. Beim Sport klappte das nie, ich konnte machen was ich wollte, sportlicher werden war ausgeschlossen.

Da machte es mir sofort keinen Spaß mehr, weil ich nicht vorankam und trotzdem immer die Letzte war bzw. nie so gut wie meine Freundinnen. Daraus entwickelte sich: „Ich hasse Sport“ und „ich bin unsportlich“ und daran hat sich seit der Grundschule auch nie was geändert. Bis jetzt!

Andrea ist unsportlich und mag keine Bewegung, wie immer! Sie kann nie sportlicher werden!

Letzten Monat war ich vier Wochen in Reha. Und ich habe vier Wochen den ganzen Tag Sport gemacht. Oh Gott, vier Wochen den ganzen Tag turnen…wie soll das bloß werden!! Davor hatte ich echt Bammel.

Auf meiner Liste standen Wassergymnastik, Walken, Koordinationstraining und nochmal Walken und Beckenbodentraining, Thai Chi und noch andere Trainingsstunden. Ich musste zwangsläufig sportlicher werden.

Das Grauen in Tüten bzw. auf Listen.

Erst einmal bin ich zu Hause noch einkaufen gegangen. Ich brauchte Sporthosen, noch ein paar T-Shirts, ein paar neue Walkingschuhe und ein Pfund Motivation.

Der erste Tag war noch ganz chillig, man musste ja erstmal ankommen. Die Reha Klinik in Nümbrecht liegt auf einem Hügel. Um in das kleine Städtchen zu kommen, musste ich den ganzen Hügel runter und später auch den ganzen Hügel wieder rauf laufen. Okay, es lag sehr idyllisch, ich konnte schön im Kurpark nach unten laufen und das Städtchen war wunderschön.

Ich lief direkt am ersten Abend ins Dorf runter und war aber völlig fertig, als ich oben wieder angekommen war. Mir geht total schnell die Puste aus und ich musste zweimal stehen bleiben und Pause machen. Aber die Neugier war stärker als der Schweinehund.

Am zweiten Tag stand als Erstes die Wassergymnastik auf dem Plan und da war ich noch beruhigt, denn turnen im Wasser ist nicht soooo schlimm. Das ging auch ganz gut und ich war mit Motivation dabei. Direkt danach stand Walking auf dem Programm. Da war ich auch noch nicht alarmiert, das mache ich ja öfters.

Ich durfte mir Nordic Walking Stöcke dazu nehmen und marschierte mit meiner Gruppe los. Der Weg führte von der Klinik direkt in den Kurpark und es sollte ein kleiner Rundkurs sein, maximal eine dreiviertel Stunde. Die Gruppe war altersmäßig sehr gemischt und jeder hatte sein Zipperlein. Das ist ja Rehasport und kein Wettbewerb.

Dummdi…dummdi…walk…walk….STEIGUNG! Ach du Scheiße! Da geht es echt rauf…und das über etwas länger… Keuch…Keuch…Prust…Prust…Keuch…Seitenstechen…Keuch…stehenbleiben…Luft holen…weiter…Keuch…Keuch…mich kann hier ja jeder sehen, wie peinlich…Prust…Keuch…hinter dem Busch verstecken und Luft holen…oben angekommen…und mindestens noch fünf Minuten weiter walken und keuchen, bis der Puls wieder messbar ist und ich Luft bekomme.

Und der Rundkurs bestand aus mindestens drei Runden, das hieß dreimal Hügel, dreimal kurz vor dem Erstickungstod und dreimal hinter dem Busch verstecken und Luft holen.

DAS WAR SCHRECKLICH! ICH BIN SCHRECKLICH UNSPORTLICH UND JEDER KANN ES SEHEN.

In der Gruppe war ein älterer Herr, der ging sogar mit einem Blutdruckmessgerät um den Hals mit in der Gruppe walken und kam den Hügel hoch ohne Atemnot und ohne im Gesicht völlig rot zu sein.

Ich hasse diesen Hügel…und ich möchte das so gerne auch können. Heul rum. Also nahm ich mir fest vor, dass so lange zu trainieren, bis ich den Hügel auch hochkomme, ohne dem Erstickungstod nahe zu sein. Ich hatte ja vier Wochen viel Zeit. Da war er wieder, der Ehrgeiz.

Und ich lief und lief und walkte und walkte und wie immer wurde es nicht besser. Und es machte auch überhaupt gar keinen Spaß. Immer völlig fertig, immer rotes Gesicht und nie Freude.

Wir liefen ja auch nie alleine, es war immer eine Trainerin dabei. Diese lief von Person zu Person und schaute, dass es allen gut ging und fragte zwischendurch auch Ziele und den Gesundheitszustand ab. Bei mir kam sie an, als ich gerade den Hügel hochhechelte. Das einzige, was ich noch herausbrachte war: „Bitte! Nicht! Reden!“. Sie war etwas irritiert, aber ich konnte nicht reden. Ich war viel zu beschäftigt damit, nicht zu ersticken.

Und nach zwei Wochen war mein Fortschritt null und jegliches Vorurteil war mal wieder bestätigt. Ich hatte über richtiges Atem gelesen, über Bauchatmung, alles Mögliche ausprobiert, aber es würde einfach nicht besser. Es wurde nicht besser und das war super frustrierend! Es ist so unglaublich schwer, sportlicher zu werden.

Trotzdem merkte ich, wie gut mir die viele Bewegung tat.

Es gab ja auch viele sportliche Dinge dort, die mir Spaß machen. Ich liebte die Wassergymnastik. Das war auch anstrengend, aber auch lustig. Ich ging sogar ganz freiwillig abends nochmal ins Schwimmbad. Jeden Tag stiefelte ich runter ins Dorf und wieder hinauf, hasste aber auch da meine Atemnot. Aber es fühlte sich trotzdem gut an. Nur dieser Hügel, der brach mir das Genick. Ich verzog schon das Gesicht, wenn ich Walking auf dem Plan sah.

Mein ganzer Körper war ein gepflegter Ganzkörpermuskelkater, meine Motivation auf dem Nullpunkt. Und schon wieder traf ich mich mit der Gruppe am Walking-Treffpunkt, im Herzen Leere in Erwartung der Anstrengung. Jedes Mal bekamen wir die gleiche Ansprache der Trainerin: Jeder in seinem Tempo, kein Gruppenzwang.

Und ich reihte mich ein hinter eine anderen Dame, die neu dabei war, ungefähr mein Tempo lief, auch mit Walking Stöcken. Das ging gut, ich hatte einen Pacemaker…lach. Wir kamen zu dem Hügel, innerlich verdrehte ich schon die Augen, und diese Dame lief auf einmal sehr, sehr, sehr langsam.

Ich blieb hinter ihr und lief auch sehr, sehr, sehr langsam. Ich glaube, ich bin im Leben noch nie so langsam gelaufen, schon gar nicht mit Walkingstöcken. Aber da geschah das Wunder!!! Ich kam auf einmal den Hügel herauf und ich war gut bei Puste und kein Tomatenkopf. Eifrig ging ich die Runden hinter dieser Frau her und es klappe jedes Mal. Ich war total geflasht. Es gibt gar kein Geheimnis, nur diesen einen Satz:

WENN DER WEG STEILER WIRD, DANN GEH EINFACH LANGSAMER.

Auf diese Idee bin ich gar nicht gekommen, niemals nie im Leben. Ich hatte am Hügel das gleiche Tempo drauf wie in der Ebene. Ich konnte mir das ganze Gekeuchte, Gepuste und den Tomatenkopf ersparen, indem ich einfach langsamer ging!

Und von diesem Fitnesslevel aus konnte ich versuchen, das Tempo leicht zu steigern. Und ich kam den Hügel hoch, einfach so. Sehr, sehr, sehr langsam, jedoch gleichmäßig langsam.

Ich musste mich wirklich dazu zwingen, so langsam zu gehen. Das war super ungewohnt, aber längst nicht so peinlich wie das Gehechel vorher.

Das war ein Meilenstein in meiner sportlichen Entwicklung.

Ich kann einfach noch viel langsamer gehen als ich denke, dass ich gehen müsste…lach. Jetzt machte der Satz „Jeder in seinem Tempo“ auf einmal Sinn. Auch ich kann sportlicher werden.

Und wie hirnverbohrt man sein kann, dass ich nicht von alleine einfach darauf gekommen bin. Man ist so gefangen ist seinen Glaubenssätzen, dass man diese immer wieder neu beweisen muss und die Alternativen gar nicht in Betracht gezogen werden.

Ich war für meinen geringen Fitnesslevel einfach nur viel zu schnell unterwegs.

Und deswegen konnte ich das auch nie steigern und hatte nie Erfolgserlebnisse! Chaka! Ich muss nur viel langsamer anfangen, dann stellt sich auch Erfolg ein.

Das musste in den letzten zwei Rehawochen natürlich ausgiebig getestet und bewiesen werden.

Als erstes ging ich ins Dorf und ganz, ganz langsam wieder zurück. HA! Auch das ging ohne Ateminfarkt. Also suchte ich mir weitere Hügel und Steigungen und zockelte diese ganz langsam hoch mit wachsender Begeisterung. Am letzten Kurwochenende haben mein Mann und ich eine 10 km Wanderung gemacht mit Berg und Tal und überall schlich ich in meinem sehr langsamen Tempo Steigungen entlang, aber ich empfand Freude bei der Bewegung und keinen Druck mehr.

Ich kam alle Steigungen hoch ohne Pause, nur eben sehr langsam, dafür aber gleichmäßig. Und ich lag im Endeffekt gar nicht so weit zurück. Aber das Wichtigste war der Spaß dabei.

Kurz auf die Probe gestellt wurde der Spaß an der Bewegung nur bei einem Koordinationstraining, bei dem die Mehrheit entschied, dass es doch Laune machen würde jetzt Volleyball zu spielen.

Und schon fand ich mich gedanklich in der Turnhalle meiner Schulzeit wieder und es fühlte sich auch genauso kacke an. Ich bin durchaus manchmal in der Lage, den Volleyball zu pritschen oder zu baggern, aber ganz oft mache ich eben auch nur lustige Verrenkungen und es geht daneben.

Und da merkte ich wieder ganz deutlich, dass ich an Mannschaftsport keine Freude habe. Ich möchte niemanden enttäuschen und schuld sein, dass meine Mannschaft nicht gewinnt. Dann bin ich so auf das fiese Gefühl konzentriert, dass mir die Bewegung völlig abgeht. Ich möchte mich dem nicht aussetzen.

Aber ich kann so viele tolle Dinge machen, bei denen mir das total Spaß macht, mit meinem Körper zu arbeiten.

Tanzen, Gymnastik, Wandern, Walken, Kraftsport… Als ich wieder zu Hause war, bin ich tatsächlich joggen! gegangen.

Tja, sehr, sehr, sehr langsam. Und am liebsten ohne Leute. Es ist mir immer noch etwas peinlich, wenn mich Leute sehen und ich laufe so super langsam, dass mich Frauen mit Kinderwagen beim strammen Marsch locker überholen können.

Und ich laufe…

Nicht sehr lange und abwechselnd mit walken, aber die Kombi Andrea und joggen gab es bis dato noch nie.

Wichtig daran war, dass ich das wollte. Ich wollte raus, ich wollte mich bewegen. Es war keine Qual, es war ein Bedürfnis.

Und das war neu. Mit der neuentdeckten Langsamkeit kam das Bedürfnis nach Bewegung.

Freiwillig und ohne Diätgedanken!

Vielleicht ist der Artikel euch ja Inspiration. Ich kann es immer noch nicht fassen, dass ich auf das einfachste Mittel nicht gekommen bin .

Probiert es aus. Hier ist Schwerte gibt es einen tollen Kurs in Aquajogging. Unverbindlich und ohne Mitgliedschaft. Das liebe ich total.

Vielleicht gibt es ja in eurer Nähe ähnliche Angebote. Ich wünsche euch total viel Spaß bei der Entdeckung der Langsamkeit :).