Warum essen wir weiter, obwohl wir längst satt sind?

Erdmännchen

Kennt ihr das?

Ihr esst etwas und könnt einfach damit nicht aufhören? Obwohl euch schon fast schlecht ist und der Magen schon drückt. Und trotzdem kann man nicht davon lassen.

Und passiert euch das mit Salat oder mit Rosenkohl?

Ich denke, wohl eher nicht. ..lach. Das passiert mir bei fettreichen, zuckerreichen oder stark salzigen Lebensmitteln. Prädestiniert dafür sind Chips, aber auch Schokolade oder Brot mit Erdnussbutter, Pommes mit Mayo, Plätzchen, Pizza, Fast Food, beim Bäcker etc. und ich kann trotzdem nicht davon lassen.

Ich müsste ja nur nichts mehr davon essen!

Die Lebensmittel, die bei mir suchtartiges Verhalten auslösen, einfach weglassen und voilà, ich esse bis ich satt bin und höre dann auf.

Das geht sogar…eine Zeit lang. Und dann, bäng, esse ich auf einmal jeden Tag in der Firma wieder Schokolade, ich esse Abends Kekse und stelle das Kochen ein und hole mir Fertigpizza. Dazu als Nachtisch mega Erdnuss-Eis von Ben & Jerrys und ich esse nicht nur ein kleines bißchen davon, sondern die ganze Packung. Während ich das schreibe und daran denke, läuft mir das Wasser im Mund zusammen.

Wenn ich dann in den Spiegel schaue, habe ich wieder ein leichtes Doppelkinn und ärgere mich darüber und überlege, ob ich nicht doch wieder Diät halten soll, obwohl ich genau weiß, dass die ganzen Diäten mich niemals dauerhaft schlank gemacht haben. Weight Watchers, neu WW, hatte am Black Friday einen Nachlass von 70% und ich war kurz davor, mich wieder anzumelden.

Einzig der enorme Widerwille dagegen, nochmal irgendwas zu zählen oder wieder in den Diätwahn zu verfallen, hat mich davon abgehalten. Ich nehme damit ja gut ab , aber dann wieder gut zu und es ist vergebene Liebesmüh, die ganze Qual, wenn ich dann das Gewicht nicht halten kann.

Trotzdem tappte ich wieder in die Falle.

Vor drei Monaten hat mein Kollege angefangen 16:8 zu machen und hat damit auch wirklich richtig gut abgenommen. Ich fand das mega. Also habe ich gedacht, ich könnte ja vielleicht 15:9 machen, das ist nicht ganz so streng und das paßt besser in mein Leben und vielleicht schaffe ich es ja, dass dann dauerhaft zu integrieren.

Die erste Schwierigkeit begann mit der Frage, was trinke ich morgens. Ich trinke immer!, quasi rund um die Uhr, Saftschorlen. Wenig Saft, viel Wasser. Aber bei 15:9 kann ich das ja dann morgens nicht. Ich wollte essen von 11.00 Uhr bis 20.00 Uhr Abends.

Also habe ich mir ungesüßten Tee gemacht. Und es gehasst. Dabei mag ich total gerne Tee und trinke das immer ohne Zucker. Aber nur wenn ich Lust habe auf Tee…und ich wollte morgens eigentlich keinen. Also war ich super mega schlau und kaufte mir Flavdrops in Fruchtgeschmack und süßte damit mein Wasser.

Der Süßstoff entpuppte sich jedoch als ganz großer Irrtum.

Süßstoff am Morgen und der Verzicht auf Nahrung bis 11.00 Uhr machen mir solchen Hunger, dass ich in den erlaubten Stunden viel mehr gegessen habe als sonst. Und der Süßstoff macht was mit meiner Körperchemie. Auch wenn bewiesen scheint, dass der Insulinspiegel dadurch nicht ansteigt und es nach heutigem Stand der Wissenschaft nicht sein kann, bekomme ich dadurch Fressflashs. Ich bin jeden Tag in die Kantine gelaufen und habe mir Schokoriegel gekauft.

Dabei hielt ich das für schon lange überwunden. Der Nachmittagsjieper auf Süßes ist mir ja gut bekannt, der begleitete mich ja sehr lange, nur der direkte Zusammenhang zum Süßstoff war mir irgendwie wieder entglitten. Denn auch das weiß ich eigentlich.

Ich habe das Experiment nach ein paar Wochen direkt wieder abgebrochen und trotzdem hatte sich die Gewohnheit des süßen Snacks direkt wieder festgesetzt.

Fest steht, ich reagiere auf Süßstoff und Nahrungsmittelreglementierung mit Fressflashs und völlig unkontrollierbarem Essverhalten.

Da ist dann auch jede Achtsamkeit und jedes intuitives Essen außer Kraft gesetzt, weil ich mich dann ja auch sklavisch an die Regeln halten will.

Ich war ja schon sehr rebellisch und machte 15:9 anstatt 16:8. Aber einfach zu sagen, ach scheiß drauf, es kommt auf die Gesamttagesbilanz an und nicht darauf, ob du morgens jetzt deine Fastenperiode noch um drei Stunden verlängerst, in dem auf den Saft verzichtest, kam mir nicht in den Sinn.

Wenn man Intervallfasten macht, dann fastet man in dieser Zeit und basta!

Warum kann ich dann nicht wohlwollend und nachsichtig zu mir sein?

Weil immer noch in meinem Kopf rumschwirrt, wenn man dick ist und zu viel isst, dann ist man willensschwach und undiszipliniert und du bist selber schuld, du Freßboje!

Es ist schon erstaunlich, wie fest diese Glaubenssätze in einem verankert sind.

Dabei wäre es viel liebevoller, wenn man zu sich selbst sagen könnte:

Du hast da ein paar Verhaltensweisen, die dir in der Vergangenheit sehr gut geholfen haben, dir jedoch jetzt nicht mehr guttun. Aber es sind nur Verhaltensweisen, man kann daran arbeiten und diese ändern, damit du glücklicher wirst!

Das ist kein unausweichliches Schicksal, keine Bestimmung zu ewigem Dicksein, sondern ein liebevoller Umgang mit sich selbst.

Und es gibt Lebensmittel, die mich unkontrolliert essen lassen. Lebensmittel, die es in der Natur so gar nicht gibt, sondern die dafür designed wurden, dass ich viel davon essen möchte und die einen so starken Belohnungsreiz im Gehirn auslösen, dass die Sättigungsimpulse davon außer Kraft gesetzt werden.

An denen haben Chemiker so lange getüftelt, bis sie den maximalen Glückspunkt gefunden hatten. Die Kombination aus Zucker und Fett, die uns fressen lässt bis die Schnauze schäumt, würde mein Vater jetzt sagen.

Dazu gibt es ein sehr interessantes Buch und einen Artikel im Spiegel von 2013: Die Menschen-Mäster

Und gleich auch den Gegenartikel der Lebensmittelindustrie der jede These darin widerlegt.

Ich habe das Buch von Michael Moss – Das Zucker/Salz/Fett-Komplott gelesen (Buch bei Amazon), dass jedoch den amerikanischen Markt im Fokus hat. Dieses bot mir eine gute Erklärung, warum ich nicht mehr aufhören kann dieses Ben & Jerrys Erdnuss-Eis zu essen und welche Anstrengungen unternommen werden, moderne Lebensmittel so attraktiv zu machen, dass man diese immer wieder essen will.

Deswegen kann mein Ziel ja nur sein, diese Lebensmittel so weit wie es geht zu meiden. Und aus diesem Grund finden sich hier auf der A-Methode mittlerweile Rezepte ohne Kalorienangaben und solche, wie z.B. das Schnitzel, die man nicht auf einer Abnehmseite vermutet. Ich lerne immer noch Kochen, damit ich mir die Leckereien selber machen kann.

Denn das beste Mittel gegen Fressflashs aufgrund von Designer-Lebensmitteln ist immer noch, seine Nahrung frisch und selber zuzubereiten.

In den 70ern, als ich aufgewachsen bin, da gab es noch gar nicht so viel Convenience-Produkte und meine Oma konnte toll kochen. Dann wurden Fertigpizza und Maggittüchen hipp und meine Mutter nahm es, weil es immer gleich schmeckt und wir Kinder es sehr gerne mochten. Ich habe dies im ersten Drittel meines Erwachsenenlebens einfach so weitergeführt, auf Diätbasis….man tut das, was man gut kennt.

Leider gilt fürs Abnehmen ja weiterhin, wenn man immer das Gleiche tut, dann bekommt man immer das gleiche Ergebnis. Wenn man weiterhin Fertigfraß isst, dann bleibt man weiterhin in dieser Falle aus dem Überessen und dem nicht Spüren der Sättigung.

Ab und zu muss ich mir deshalb selber noch einmal die acht goldenen Regeln der A-Methode in Erinnerung rufen:

Lebenmittelsauswahl
Die acht goldenen Regeln der A-Methode

Selber von mir für mich aufgestellt und dann doch immer wieder vergessen. Ich sollte mir Kärtchen davon drucken lassen, die ich mir überall aufhänge…lach.

Denn der Kern der A-Methode ist Essen mit Achtsamkeit und Low Junk.

Low Junk? Was ist das denn?

Ja, ganz einfach.

Wähle möglichst frische, unverarbeitete Lebensmittel.

Lerne, diese schmackhaft zuzubereiten.

Iss davon, so viel wie du magst, bis du satt bist :).

Fertig!…lach

Ich werde weiter berichten, was sich bei mir tut und ob ich es noch lerne, meine eigenen Regeln zu befolgen.

Wie sind eure Erfahrungen dazu? Ich freue mich über jede Nachricht. Und auch über Bewertungen meiner Rezepte. Besser werden kann man immer.

Liebe Grüße

Andrea

Jägersauce, herrlich zu Schnitzel!

Dies ist ein Schnitzel mit Jägersauce

Jägersauce

Jägersauce, selbstgemacht. Herrlich zu Schnitzeln oder Schweinefilet. Oft ist Jägersauce fad und schmeckt nur nach Saucenbinder und Sahne. Die hier hat aber richtig bums..lach..
Vorbereitungszeit5 Minuten
Zubereitungszeit15 Minuten
Gericht: Abendessen
Küche: Deutschland
Keyword: Jägersauce, Sauce
Servings: 2
Calories: 206kcal

Zutaten

  • 75 Gramm magere Schinkenwürfel
  • 1 Zwiebel
  • 1 EL Rama Culinesse
  • 250 Gramm Champignons weiß oder braun ist egal
  • 150 ml Kochsahne, 15% Ich nehme die von Weihenstephan
  • 1 EL Rama Cremefine wie Crème fraiche oder Crème fraiche legeré etc.
  • Pfeffer und Salz zum abschmecken

Anleitungen

  • Die Champignons abbürsten und säubern, jedoch bitte nicht waschen. Die Stiele unten leicht abschneiden, sofern diese nicht ganz okay aussehen und die Champignons in Scheiben schneiden. Die Zwiebel schälen und fein hacken.
    In einem Topf den Eßlöffel Rama Culinesse erhitzen Wenn keine Blasen mehr sichtbar sind ist das Fett heiß genug. Die Schinkenwürfel und die Zwiebeln darin anbraten, bis die Zwiebeln goldgelb sind. Dann die Champignons dazu geben und mit braten. Meistens tritt dabei etwas Wasser aus, das ist nicht schlimm.
    Die Champignons nicht zu lange braten, sie sollten noch wie Champignons aussehen und die Form behalten. Wenn man sie zu lange brät werden es krumpelige kleine Dinger…lach. Wer ganz auf Nummer sicher gehen will kann die Champignons auch vor den Schinkenwürfeln anbraten und dann herausnehmen und erst später wieder in die Sahne geben. Ich bin meistens dazu zu faul.
    Jetzt die Sahne in den Topf geben und das ganze etwas einkochen lassen. MIt Pfeffer und Salz abschmecken und dann für die Konsistenz noch den EL Crème fraiche einrühren.
    Mir ist es so sämig genug. Wenn jemand die Soße noch sämiger haben möchte, dann einfach einen Eßlöffel Speisestärke mit 2 EL Wasser anrühren, zur Sauce geben und nochmal aufkochen. Oder ganz einfach doch ein wenig Saucenbinder verwenden. Guten Appetit.

Buddha Bowl

Buddha Bowl

Buddha Bowl mit Erdnusssoße

Inspiriert durch ein Abteilungsdinner gibt es bei uns oft eine schnell gemachte Buddha Bowl. Frisch und lecker, leicht genug für heißes Wetter…lach. Eigentlich sind die Bowls vegetarisch. Ich hab etwas Fleisch hineingeschummelt.
Zubereitungszeit15 Minuten
Gesamtzeit10 Minuten
Gericht: Abendessen
Küche: Asiatisch
Keyword: Buddha Bowl, Erdnusssoße
Servings: 2
Calories: 1kcal

Zutaten

  • 2 Kochbeutel Basmatireis
  • 400 Gramm Hühnchen Ich nehme oft bereits marinierte Innenfilets, Mango-Chili oder Hot Pepper.
  • 1/2 Schlangengurke
  • 2 große Tomaten
  • 1 Avocado
  • 1 kleine Dose Mais
  • 1/2 Dose Kidneybohnen

Erdnusssauce

  • 3 EL Erdnussbutter Crunchy Erdnussmus geht auch, aber mir schmeckt es mit fieser Industrie-Erdnussbutter besser…lach
  • 2 TL Sojasauce
  • 1/2 TL Harissa optional
  • 1 TL Ahornsirup optional
  • 75 ml Wasser oder mehr, dass müsst ihr testen
  • Salz zum abschmecken

Anleitungen

  • Den Reis nach Packungsbeilage kochen. Das Hühnchen in mundgerechte Stücke schneiden und bei geringer Hitze braten.
    Die Gurke schälen. Die Avocado schälen und entkernen und die Tomaten waschen und ggfls. entkernen. Alles in mundgerechte Stücke schneiden.
    Die Kidneybohnen gut abspülen und den Mais abgießen. Die ganzen kalten Zutaten in kleinen Schüsseln bereitstellen.
    in der Zwischenzeit die Zutaten für die Ednusssauce in eine Schüssel geben und alles gut verrühren. Das ist eine zähe Angelegenheit, das rühren dauert. Ggfls. noch mit etwas Wasser verdünnen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Nun noch mit Salz abschmecken. Harissa und Ahornsirup darin schmecken sehr gut, sind aber nicht zwingend notwendig.
    Jetzt kann sich jeder seine Bowl nach belieben zusammenstellen. Ich nehme immer die warmen Zutaten zuerst, toppe alles mit den kalten Zutaten und kröne es mit der Erdnussauce.
    Natürlich kann man noch nach Belieben mit anderen Zutaten experimentieren, da sind der Phantasie ja keine Grenzen gesetzt. Hauptsache ich darf den Rest der Erdnusssauce aufessen…lach.
    Guten Appetit.
    Budda Bowl

Wie ich die Freude an Bewegung fand…

In einem meiner letzten Artikel habe ich darüber geschrieben, dass ich unsportlich bin und das dies ein Glaubenssatz ist, der mich schon nahezu immer begleitet und mit dem ich unglücklich bin.

Ich bin ein ehrgeiziger Mensch und mache gerne Dinge gut und wenn ich etwas nicht kann, was ich gerne können möchte, dann übe ich, damit es besser wird. Beim Sport klappte das nie, ich konnte machen was ich wollte, sportlicher werden war ausgeschlossen.

Da machte es mir sofort keinen Spaß mehr, weil ich nicht vorankam und trotzdem immer die Letzte war bzw. nie so gut wie meine Freundinnen. Daraus entwickelte sich: „Ich hasse Sport“ und „ich bin unsportlich“ und daran hat sich seit der Grundschule auch nie was geändert. Bis jetzt!

Andrea ist unsportlich und mag keine Bewegung, wie immer! Sie kann nie sportlicher werden!

Letzten Monat war ich vier Wochen in Reha. Und ich habe vier Wochen den ganzen Tag Sport gemacht. Oh Gott, vier Wochen den ganzen Tag turnen…wie soll das bloß werden!! Davor hatte ich echt Bammel.

Auf meiner Liste standen Wassergymnastik, Walken, Koordinationstraining und nochmal Walken und Beckenbodentraining, Thai Chi und noch andere Trainingsstunden. Ich musste zwangsläufig sportlicher werden.

Das Grauen in Tüten bzw. auf Listen.

Erst einmal bin ich zu Hause noch einkaufen gegangen. Ich brauchte Sporthosen, noch ein paar T-Shirts, ein paar neue Walkingschuhe und ein Pfund Motivation.

Der erste Tag war noch ganz chillig, man musste ja erstmal ankommen. Die Reha Klinik in Nümbrecht liegt auf einem Hügel. Um in das kleine Städtchen zu kommen, musste ich den ganzen Hügel runter und später auch den ganzen Hügel wieder rauf laufen. Okay, es lag sehr idyllisch, ich konnte schön im Kurpark nach unten laufen und das Städtchen war wunderschön.

Ich lief direkt am ersten Abend ins Dorf runter und war aber völlig fertig, als ich oben wieder angekommen war. Mir geht total schnell die Puste aus und ich musste zweimal stehen bleiben und Pause machen. Aber die Neugier war stärker als der Schweinehund.

Am zweiten Tag stand als Erstes die Wassergymnastik auf dem Plan und da war ich noch beruhigt, denn turnen im Wasser ist nicht soooo schlimm. Das ging auch ganz gut und ich war mit Motivation dabei. Direkt danach stand Walking auf dem Programm. Da war ich auch noch nicht alarmiert, das mache ich ja öfters.

Ich durfte mir Nordic Walking Stöcke dazu nehmen und marschierte mit meiner Gruppe los. Der Weg führte von der Klinik direkt in den Kurpark und es sollte ein kleiner Rundkurs sein, maximal eine dreiviertel Stunde. Die Gruppe war altersmäßig sehr gemischt und jeder hatte sein Zipperlein. Das ist ja Rehasport und kein Wettbewerb.

Dummdi…dummdi…walk…walk….STEIGUNG! Ach du Scheiße! Da geht es echt rauf…und das über etwas länger… Keuch…Keuch…Prust…Prust…Keuch…Seitenstechen…Keuch…stehenbleiben…Luft holen…weiter…Keuch…Keuch…mich kann hier ja jeder sehen, wie peinlich…Prust…Keuch…hinter dem Busch verstecken und Luft holen…oben angekommen…und mindestens noch fünf Minuten weiter walken und keuchen, bis der Puls wieder messbar ist und ich Luft bekomme.

Und der Rundkurs bestand aus mindestens drei Runden, das hieß dreimal Hügel, dreimal kurz vor dem Erstickungstod und dreimal hinter dem Busch verstecken und Luft holen.

DAS WAR SCHRECKLICH! ICH BIN SCHRECKLICH UNSPORTLICH UND JEDER KANN ES SEHEN.

In der Gruppe war ein älterer Herr, der ging sogar mit einem Blutdruckmessgerät um den Hals mit in der Gruppe walken und kam den Hügel hoch ohne Atemnot und ohne im Gesicht völlig rot zu sein.

Ich hasse diesen Hügel…und ich möchte das so gerne auch können. Heul rum. Also nahm ich mir fest vor, dass so lange zu trainieren, bis ich den Hügel auch hochkomme, ohne dem Erstickungstod nahe zu sein. Ich hatte ja vier Wochen viel Zeit. Da war er wieder, der Ehrgeiz.

Und ich lief und lief und walkte und walkte und wie immer wurde es nicht besser. Und es machte auch überhaupt gar keinen Spaß. Immer völlig fertig, immer rotes Gesicht und nie Freude.

Wir liefen ja auch nie alleine, es war immer eine Trainerin dabei. Diese lief von Person zu Person und schaute, dass es allen gut ging und fragte zwischendurch auch Ziele und den Gesundheitszustand ab. Bei mir kam sie an, als ich gerade den Hügel hochhechelte. Das einzige, was ich noch herausbrachte war: „Bitte! Nicht! Reden!“. Sie war etwas irritiert, aber ich konnte nicht reden. Ich war viel zu beschäftigt damit, nicht zu ersticken.

Und nach zwei Wochen war mein Fortschritt null und jegliches Vorurteil war mal wieder bestätigt. Ich hatte über richtiges Atem gelesen, über Bauchatmung, alles Mögliche ausprobiert, aber es würde einfach nicht besser. Es wurde nicht besser und das war super frustrierend! Es ist so unglaublich schwer, sportlicher zu werden.

Trotzdem merkte ich, wie gut mir die viele Bewegung tat.

Es gab ja auch viele sportliche Dinge dort, die mir Spaß machen. Ich liebte die Wassergymnastik. Das war auch anstrengend, aber auch lustig. Ich ging sogar ganz freiwillig abends nochmal ins Schwimmbad. Jeden Tag stiefelte ich runter ins Dorf und wieder hinauf, hasste aber auch da meine Atemnot. Aber es fühlte sich trotzdem gut an. Nur dieser Hügel, der brach mir das Genick. Ich verzog schon das Gesicht, wenn ich Walking auf dem Plan sah.

Mein ganzer Körper war ein gepflegter Ganzkörpermuskelkater, meine Motivation auf dem Nullpunkt. Und schon wieder traf ich mich mit der Gruppe am Walking-Treffpunkt, im Herzen Leere in Erwartung der Anstrengung. Jedes Mal bekamen wir die gleiche Ansprache der Trainerin: Jeder in seinem Tempo, kein Gruppenzwang.

Und ich reihte mich ein hinter eine anderen Dame, die neu dabei war, ungefähr mein Tempo lief, auch mit Walking Stöcken. Das ging gut, ich hatte einen Pacemaker…lach. Wir kamen zu dem Hügel, innerlich verdrehte ich schon die Augen, und diese Dame lief auf einmal sehr, sehr, sehr langsam.

Ich blieb hinter ihr und lief auch sehr, sehr, sehr langsam. Ich glaube, ich bin im Leben noch nie so langsam gelaufen, schon gar nicht mit Walkingstöcken. Aber da geschah das Wunder!!! Ich kam auf einmal den Hügel herauf und ich war gut bei Puste und kein Tomatenkopf. Eifrig ging ich die Runden hinter dieser Frau her und es klappe jedes Mal. Ich war total geflasht. Es gibt gar kein Geheimnis, nur diesen einen Satz:

WENN DER WEG STEILER WIRD, DANN GEH EINFACH LANGSAMER.

Auf diese Idee bin ich gar nicht gekommen, niemals nie im Leben. Ich hatte am Hügel das gleiche Tempo drauf wie in der Ebene. Ich konnte mir das ganze Gekeuchte, Gepuste und den Tomatenkopf ersparen, indem ich einfach langsamer ging!

Und von diesem Fitnesslevel aus konnte ich versuchen, das Tempo leicht zu steigern. Und ich kam den Hügel hoch, einfach so. Sehr, sehr, sehr langsam, jedoch gleichmäßig langsam.

Ich musste mich wirklich dazu zwingen, so langsam zu gehen. Das war super ungewohnt, aber längst nicht so peinlich wie das Gehechel vorher.

Das war ein Meilenstein in meiner sportlichen Entwicklung.

Ich kann einfach noch viel langsamer gehen als ich denke, dass ich gehen müsste…lach. Jetzt machte der Satz „Jeder in seinem Tempo“ auf einmal Sinn. Auch ich kann sportlicher werden.

Und wie hirnverbohrt man sein kann, dass ich nicht von alleine einfach darauf gekommen bin. Man ist so gefangen ist seinen Glaubenssätzen, dass man diese immer wieder neu beweisen muss und die Alternativen gar nicht in Betracht gezogen werden.

Ich war für meinen geringen Fitnesslevel einfach nur viel zu schnell unterwegs.

Und deswegen konnte ich das auch nie steigern und hatte nie Erfolgserlebnisse! Chaka! Ich muss nur viel langsamer anfangen, dann stellt sich auch Erfolg ein.

Das musste in den letzten zwei Rehawochen natürlich ausgiebig getestet und bewiesen werden.

Als erstes ging ich ins Dorf und ganz, ganz langsam wieder zurück. HA! Auch das ging ohne Ateminfarkt. Also suchte ich mir weitere Hügel und Steigungen und zockelte diese ganz langsam hoch mit wachsender Begeisterung. Am letzten Kurwochenende haben mein Mann und ich eine 10 km Wanderung gemacht mit Berg und Tal und überall schlich ich in meinem sehr langsamen Tempo Steigungen entlang, aber ich empfand Freude bei der Bewegung und keinen Druck mehr.

Ich kam alle Steigungen hoch ohne Pause, nur eben sehr langsam, dafür aber gleichmäßig. Und ich lag im Endeffekt gar nicht so weit zurück. Aber das Wichtigste war der Spaß dabei.

Kurz auf die Probe gestellt wurde der Spaß an der Bewegung nur bei einem Koordinationstraining, bei dem die Mehrheit entschied, dass es doch Laune machen würde jetzt Volleyball zu spielen.

Und schon fand ich mich gedanklich in der Turnhalle meiner Schulzeit wieder und es fühlte sich auch genauso kacke an. Ich bin durchaus manchmal in der Lage, den Volleyball zu pritschen oder zu baggern, aber ganz oft mache ich eben auch nur lustige Verrenkungen und es geht daneben.

Und da merkte ich wieder ganz deutlich, dass ich an Mannschaftsport keine Freude habe. Ich möchte niemanden enttäuschen und schuld sein, dass meine Mannschaft nicht gewinnt. Dann bin ich so auf das fiese Gefühl konzentriert, dass mir die Bewegung völlig abgeht. Ich möchte mich dem nicht aussetzen.

Aber ich kann so viele tolle Dinge machen, bei denen mir das total Spaß macht, mit meinem Körper zu arbeiten.

Tanzen, Gymnastik, Wandern, Walken, Kraftsport… Als ich wieder zu Hause war, bin ich tatsächlich joggen! gegangen.

Tja, sehr, sehr, sehr langsam. Und am liebsten ohne Leute. Es ist mir immer noch etwas peinlich, wenn mich Leute sehen und ich laufe so super langsam, dass mich Frauen mit Kinderwagen beim strammen Marsch locker überholen können.

Und ich laufe…

Nicht sehr lange und abwechselnd mit walken, aber die Kombi Andrea und joggen gab es bis dato noch nie.

Wichtig daran war, dass ich das wollte. Ich wollte raus, ich wollte mich bewegen. Es war keine Qual, es war ein Bedürfnis.

Und das war neu. Mit der neuentdeckten Langsamkeit kam das Bedürfnis nach Bewegung.

Freiwillig und ohne Diätgedanken!

Vielleicht ist der Artikel euch ja Inspiration. Ich kann es immer noch nicht fassen, dass ich auf das einfachste Mittel nicht gekommen bin .

Probiert es aus. Hier ist Schwerte gibt es einen tollen Kurs in Aquajogging. Unverbindlich und ohne Mitgliedschaft. Das liebe ich total.

Vielleicht gibt es ja in eurer Nähe ähnliche Angebote. Ich wünsche euch total viel Spaß bei der Entdeckung der Langsamkeit :).

Kann ich meinen Hunger beim Abnehmen mögen?

Hunger beim Abnehmen

Fast mein ganzes Leben lang verteufelte ich beim Abnehmen meinen Hunger. Wenn ich nicht immer Hunger hätte, dann müsste ich nicht immer essen und wenn ich nicht immer essen müsste, dann wäre ich super schlank. So spielt es sich zumindest in meiner Fantasie ab.

Inspiriert zu diesem Artikel hat mich eine Diskussion auf Facebook zu meinem Gastartikel bei kochkatastrophen über die „Nutzlosigkeit von Diäten„.

In diesem hatte ich geschrieben, dass ich weiterhin versuche „normal“ zu essen, nämlich nur dann zu essen, wenn ich Hunger habe und aufzuhören, wenn ich satt bin. Und es kam die Frage auf, was „normal essen“ denn ist und das die meisten Menschen nicht abnehmen würden, wenn sie essen würden, bis sie satt sind. Ohne Kaloriendefizit würde es nicht gehen und bei normalem Essen würde sich dieses nicht einstellen.

Aber was ist dann die Alternative? Immer hungern, immer Diät leben, wieder schwanken zwischen Kaloriendefizit und Überessen? Was passiert nach der Diät? Und so kam ich zu der Frage:

Ist Hunger beim Abnehmen vielleicht nützlich?

Ist er wirklich der Grund für mein Übergewicht? Kann ich lernen, meinem Körper und seinen Signalen wieder zu vertrauen?

Was tut mein Hunger denn? Welche Arten von Hunger gibt es denn? Und warum gibt es Menschen, die tatsächlich nur bei körperlichem Hunger essen und von Natur aus schlank sind? Was machen die anders als ich und warum können diese Menschen das so problemlos?

Ich kenne viele Leute, die nie dick waren und die essen, wenn sie sich hungrig fühlen. Die essen dann genau das, was sie essen möchten und keinen Magerquark mit Süßstoff oder ähnliche grässliche Dinge. Und diese Menschen bleiben schlank und gleichen Tage mit viel Hunger durch Tage mit wenig Hunger wieder aus. Es ist auch nicht so, dass diese Menschen immer nur und ausnahmslos „gesunde“ Lebensmittel essen und nur am Salatblatt kauen.

Was sind die Geheimnisse von natürlich schlanken Menschen?

Und kann ich das auch? Mögen diese Menschen ihren Hunger?

Wenn ich dieses schreibe, dann habe ich gleichzeitig ein schlechtes Gewissen, weil es so viele Menschen auf der Welt gibt, die nicht genug zu essen haben und für die die Frage, ob sie ihren Hunger mögen, eine große Farce wäre. Denn ich lebe ja im Schlaraffenland und kann jederzeit und meistens das essen, nachdem es mich gerade gelüstet.

Hunger war bisher etwas in meinem Leben, dass unerwünscht war, weil es meine Diät torpedierte. Als unternahm ich etwas gegen den Hunger.

Folgende Maßnahmen gegen Hunger fallen mir spontan ein:

  1. Ein großes Glas Wasser vor dem Essen trinken.
  2. Eine heiße Gemüsebrühe in langsamen Schlucken trinken, um das Hungergefühl zu unterdrücken.
  3. Kapseln mit Konjakpulver nehmen, die im Magen aufquellen, um satt zu signalisieren
  4. Cefamadar als homöopathisches Mittel gegen Hunger nehmen
  5. Früchtewürfel gegen Hunger einwerfen und diese mit viel Wasser im Magen aufquellen lassen
  6. Mitte der 90er Jahre habe ich tatsächlich einen apothekenpflichtigen Appetitzügler ausprobiert, dessen Namen ich vergessen habe
  7. unglaublich viel Kaugummi kauen
  8. Zähne putzen, dann fällt es leichter nicht zu essen.
  9. 30 Liter Cola light trinken…lach…okay, vielleicht zwei

Und hat mir das alles was gebracht? Nein, hat es nicht, denn ich habe immer noch Hunger…lach. Natürlich, denn Hunger ist ein völlig natürliches Gefühl und der Körper möchte mir dadurch ja eigentlich nur mitteilen, iß was!

Das beste Mittel gegen körperlichen Hunger ist, etwas zu essen und das solange, bis ich angenehm satt bin.

Und ich esse am besten etwas, dass ich essen möchte und das ich genießen kann.

Aber das gilt für den körperlichen Hunger, den Bedarf des Körpers an der Zufuhr von Energie für den Tag. Und ich gebe meinem Körper zu essen, wenn er Hunger hat und mir das auch signalisiert. Ich kann sagen, lieber Hunger, schön das du da bist und dich meldest, denn dann schmeckt mein Essen doppelt so gut und ich ernähre dich gerne gut und natürlich. Und schön lieber Hunger, dass du wieder gehst und verschwindest, wenn ich genug gegessen habe.

Leider gibt es auch den Seh- und Dufthunger, der mit körperlichem Hunger nichts zu tun hat.

Kommt überfallartig vor Bäckereien oder wenn Kollegen Schokolade mitgebracht haben. Kann einen aber auch von der Seite anfallen, wenn es aus einer Pizzeria ganz verführerisch duftet oder das Eis beim Tanken in der Truhe hüpft und schreit: Iss mich!

Seh- und Dufthunger hat meistens mit körperlichem Hunger nichts zu tun und verschwindet auch wieder, wenn das Objekt der Begierde außer Seh- und Riechweite ist. Diesem Hunger kann man ab und zu nachgeben, aber nicht immer. Hier immer zu essen macht uns dick. Wir essen aus Gelegenheit, weil es verfügbar ist und weil es gut schmeckt, aber nicht, weil der Körper das Essen gerade braucht.

Bei Seh- und Dufthunger haben natürlich schlanke Menschen irgendwie eine natürliche Essbremse.

Weil sie aber auch genau wissen, dass sie alles essen dürfen, was sie möchten, wenn der körperliche Hunger kommt. Für mich stellten Bäckereien jahrelang eine sehr große Versuchung dar, da die Lebensmittel dort oft eine hohe Energiedichte haben und auf der „verbotenen“ Liste standen. Seitdem ich mir alles erlaube, ist der Reiz gar nicht mehr so groß. Manchmal kaufe ich sogar etwas und tue es weg für später, wenn der körperliche Hunger kommt, und dann vergesse ich die Tüte in der Handtasche und finde sie erst Abends wieder.

Und dann gibt es natürlich den Trosthunger, den Nötzhunger, den Langeweile-Hunger, den Trotzhunger und die ganzen Spielarten des emotionalen Hungers, die sich oft anfüllen wie realer, körperlicher Hunger und die so schwer davon zu unterscheiden sind. Der „Ich sitz auf der Arbeit und habe keine Lust-Hunger“, der so laut nach Schokolade als Belohnung schreit oder der „Ich sitze gemütlich im Kaffeehaus und möchte Kuchen-Hunger“, weil alle anderen essen, obwohl man selber doch pappsatt ist.

Gefühlshunger, bei dem ich versuche durch Essen Gefühle zu überdecken.

Gefühle, die ich nicht haben möchte. Situationen, in denen ich gelernt habe, das Essen mich beruhigt, mir Frieden gibt, die Gefühle abmildern und mir bessere Laune macht.

Es ist hart, auf einmal Gefühle aushalten zu müssen, die man nicht haben möchte, weil man von seinen eingefahrenen Wegen abweicht und in diesen Situationen nicht mehr ißt, obwohl man so lange Jahre damit gut gefahren ist.

Ich sitze im Büro und ärgere mich schrecklich über etwas. Ganz früher habe ich dann eine geraucht und mich aufgeregt. Heute rauche ich nicht mehr und es ist eh im Büro verboten, also esse ich. Denn das ist gesellschaftlich akzeptiert. Ich könnte mich auch ans Fenster stellen und 30x tief atmen oder 10x den Flur entlang laufen und mit den Armen rudern oder 5 Minuten auf einem Bein hüpfen. Das würde ebenso zuverlässig den Cortisolspiegel senken und den Ärger mildern, ist aber so auffällig…lach.

Essen ist unauffällig möglich und normal! Aber Gefühle wegessen ist kacke und macht dick. Also muss ich mir die Zeit nehmen und warten, bis das Gefühl weg ist. Ich brauche viel Geduld dazu und ein Gefühl auszusitzen und auszuhalten dauert viel länger, als es eben herunterzustopfen.

Wie kann ich denn nun unterscheiden, welchen Hunger ich gerade habe und wann ist essen die normale Befriedigung eines körperlichen Bedürfnisses und wann ist essen eine ungesunde Angewohnheit, der ich entsagen sollte?

Die Hungerarten unterscheiden zu lernen muss man einfach üben.

Körperlicher Hunger fühlt sich bei mir flau im Magen an, ich fühle mich etwas schlapp, es kann sein das sogar der Magen knurrt und ich werde schneller gereizt. Das ist der Moment, in dem mein Körper Nahrung möchte. Manchmal habe ich schlimmen Appetit auf Fleisch oder einen riesigen Hunger auf Nudeln oder ein Brötchen. Und manchmal eben auch auf Gemüse. Und wenn ich körperlichen Hunger habe, dann esse ich und das solange, bis ich satt bin.

Manchmal ist es dann so, dass ich sage: Leider bin ich schon satt ..lach.

Das finde ich dann voll schade, weil es so lecker schmeckt. Aber ich merke mittlerweile ganz gut, wann ich wirklich satt bin. Angenehm satt, nicht vollgestopft. Sodass ich mich nach dem Essen immer noch leicht fühle. Und ich kann mir das Begehrte ja jederzeit wieder beschaffen, ich darf ja alles essen.

Seh-und Dufthunger kann ich ganz gut unterscheiden. Da reicht es kurz achtsam innezuhalten und den Moment vorbeigehen zu lassen. Wenn es ganz arg ist, dann nehme ich mir auch manchmal etwas mit und esse es später. Oder vergesse es dann ;).

Schwierig wird es bei emotionalem Hunger oder alten Gewohnheiten, die mir einen sehr glaubhaften, körperlichen Hunger vorgaukeln können. Emotionaler Hunger sitzt bei mir oft im Hals anstatt im Magen und ich kann Gefühle, die ich nicht haben will, tatsächlich aufessen. Am besten mit Schokolade. Das ist natürlich super praktisch, dann muss ich mich nicht damit auseinandersetzen, kann in meiner Komfortzone bleiben und stopfe alles weg. Leider kriegt man davon Schwimmreifen…

Eine unpassende Angewohnheit ist auch die allabendliche Lust auf Süßigkeiten.

Immer, wenn ich die Süßigkeiten nicht essen wollte und dagegen ankämpfte, fand ich mich später damit beschäftigt nicht nur ein oder zwei Stücke, sondern die ganze Tafel Schokolade aufzumümmeln. Das war bei mir tatsächlich eine Kombination aus der verbotenen Frucht und der Gewohnheit zur Entspannung abends Süßigkeiten zu essen.

Seitdem alles erlaubt ist, esse ich ab und zu abends eine kleine Menge Süßkram und bin damit zufrieden. Das kam ganz automatisch und klappt hervorragend, hat aber ein paar Wochen gebraucht. Und irgendwann hatte ich einfach vergessen, dass ich abends Süßes wollte. Wobei ich eben auch vorher ein nahrhaftes Abendessen hatte, mit einer Speise, die ich wirklich wollte und die ich genießen konnte. Ich war satt und zufrieden.

Ich glaube, der abendliche Süßhunger kam von einem Mangel, den ich empfand, weil ich zum Abendessen nicht das gegessen habe, dass ich wirklich wollte, sondern etwas von dem ich dachte, dass ich es essen sollte. Gesund vor Genuss, Kalorienarm vor Verlangen. Und diesen Mangel musste ich mit verbotener Frucht wieder ausgleichen. Wie es mir dabei ergangen ist könnt ihr hier nachlesen.

Seitdem ich diesen Mangel nicht mehr verspüre, ist der Süßhunger nahezu weg.

Mit dem emotionalen Hunger ist es viel schwieriger und die Trampelpfade der Gewohnheit sind dort für mich schwieriger zu durchbrechen. Denn wenn man solange wie ich trainiert hat, unangenehmes schnell wegzuessen, dann fällt es schwer, der Macht der Gewohnheit zu widerstehen. Das versuche ich gerade mit Hilfe der Hypnose zu unterstützen, wie könnt ihr hier nachlesen.

Es hilft, sich aufmerksam zu beobachten und zu fragen, warum ist der Essensdrang jetzt so groß, obwohl keine Anzeichen für körperlichen Hunger da sind. Und manchmal muss ich einfach Geduld haben und warten, bis ich es verstehe. Und mich und meine Bedürfnisse hinterfragen und mir dann auf andere Weise etwas Gutes tun.

Ich glaube das „Warten können“ und „Geduld haben“, die Schlüssel sind, um seinen Hunger zu mögen und sich damit zu versöhnen.

Noch etwas warten, bis man wirklich körperlichen Hunger hat.

Geduld haben und warten, bis man sein Gefühl, das den emotionalen Hunger auslöst, versteht und Abhilfe anderer Art schaffen kann.

Abwarten, ob man wirklich Hunger hat oder ob es Seh- und Dufthunger ist.

Ich glaube, ich bin so daran gewöhnt Situationen zu analysieren und schnell Abhilfe zu schaffen, dass ich das Warten und die Geduld inkl. der Achtsamkeit einfach aus meinem Leben verbannt hatte. Ebenso dem Körper zuzuhören, der weiß, was mir gut tut.

Deswegen werde ich versuchen, meinen Hunger zu mögen, ihm Respekt zu zollen und darauf vertrauen, dass er und mein Körper weiß, wann und in welcher Menge ich Nahrung benötige. Denn kein Tag ist gleich.

Könnt ihr euch vorstellen, das Geduld und Warten und seinen eigenen Hunger mögen etwas in eurem Eßverhalten verändern könnte?

Die A-Methode
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